US-Justiz:US-Regierung lässt Häftling hinrichten

Reality-TV-Star Kim Kardashian hatte sich bei Trump für Brandon Bernard eingesetzt. Er sei hingerichtet worden, obwohl er zum Zeitpunkt des Verbrechens erst 18 Jahre alt und nicht der Schütze gewesen sei.

Die Regierung des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump hat knapp sechs Wochen vor dessen Ablösung einen wegen Mordes verurteilten Schwarzen hinrichten lassen - trotz prominenten Widerstands. Brandon Bernard, 40, wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) im Gefängnis in Terre Haute im US-Bundesstaat Indiana mit einer Giftspritze getötet, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

Bis zur Amtsübernahme des siegreichen Trump-Herausforderers Joe Biden am 20. Januar will die US-Regierung nach Angaben des Death Penalty Information Center noch vier weitere Todesurteile vollstrecken. Der künftige Präsident Biden - ein Demokrat - hat sich für die Abschaffung der Todesstrafe auf Bundesebene ausgesprochen. Der Republikaner Trump ist dagegen ein Befürworter von Hinrichtungen. Das Oberste Gericht der USA hatte einen Antrag auf Aussetzung der Hinrichtung Bernards noch am Donnerstagabend abgelehnt.

Reality-TV-Star Kim Kardashian - die gute Beziehungen zu Trump pflegt - hatte sich für Bernard eingesetzt, der als 18-jähriges Gangmitglied 1999 in Texas wegen zweifachen Mordes festgenommen und von einer Jury zum Tode verurteilt worden war. Kardashian schrieb am Donnerstag auf Twitter: "Es ist der Tag der Menschenrechte, und hier in den Vereinigten Staaten richten wir jemanden hin, der zum Zeitpunkt des Verbrechens 18 war, nicht der Schütze war und sich rehabilitiert hat. So beschämend."

Zur SZ-Startseite
Elektrischer Stuhl

Todesstrafe in den USA
:Trump-Regierung erlaubt zusätzliche Hinrichtungsmethoden

Nach Bundesrecht zum Tode Verurteilte sollen auch erschossen oder auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden können. Der Einsatz von Gas ist ebenfalls möglich.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: