Gardners Anwalt widersprach in US-Medien dem Vorwurf, sein Mandant wolle sich wegen der Medienaufmerksamkeit erschießen lassen. "Es ist ihm einfach lieber", sagte Andrew Pernes.
Dass es bei Hinrichtungen mit der Giftspritze manchmal zu Komplikationen kommt, ist seit Jahren Argument von Menschenrechtlern gegen diese Hinrichtungsmethode. Auch dauert es bis zu neun Minuten, bis der Tod eintritt und was in diesen neun Minuten mit dem Hingerichteten passiert - ob er beispielsweise Schmerzen erleidet - kann die Medizin nicht hundertprozentig klären. Möglichweise sind dies auch für Ronnie Gardner die Gründe, sich erschießen zu lassen. Er sagte 1996 im Gespräch mit den Desert Morning News: "Es ist so viel einfacher."
Obwohl es für den Schwerverbrecher fünf vor zwölf ist, haben manche die Hoffnung auf eine Verschiebung seiner Hinrichtung nicht aufgegeben. Ein Berufungsverfahren am Obersten Gericht der USA läuft, das noch heute seine Hinrichtung kippen könnte. Die Berufung geht auf Zweifel der Jurymitglieder zurück, die Gardner vor 25 Jahren verurteilt haben. Sie sind sich ihrer Entscheidung nicht mehr so sicher und hätten Gardner lieber zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt. Diese Möglichkeit führte Utah allerdings erst 1992, sieben Jahre nach dem Prozess ein.
Es wäre äußerst überraschend, sollte das Oberste Gericht die Hinrichtung im letzten Moment noch stoppen. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass ihn kurz nach Mitternacht vier Kugeln treffen. Binnen einer Minute tritt der Tod ein.