Thüringen: Nach dem Rücktritt:Wer folgt auf Althaus?

Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus hat keinen Kronprinzen etabliert. Nach seinem Rücktritt machen sich vier CDU-Politiker Hoffnungen auf die Nachfolge. Die Kandidaten in Bildern.

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Althaus, Thüringen, Rücktritt, AP

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Dieter Althaus war jahrelang das Gesicht der Thüringer CDU - bis zur Landtagswahl am Sonntag. Die Union verlor zwölf Prozentpunkte, die absolute Mehrheit und die Aussicht auf eine schwarz-gelbe Koalition. Althaus trat daraufhin vier Tage später als CDU-Landeschef und Ministerpräsident zurück. Wer wird sein Nachfolger?

Schon nach dem Skiunfall am Neujahrstag zeigte sich, dass Althaus keinen Kronprinzen etabliert hat. Vier Kandidaten machen sich seither Hoffnungen darauf, diese Rolle einzunehmen.

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christine Lieberknecht, Thüringen, seyboldtpress.de

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Sozialministerin Christine Lieberknecht, 51, gilt als sehr erfahren. In der DDR war sie Pastorin, nach der Wende bekleidete sie in der CDU zahlreiche Ämter: Ob als Landtagspräsidentin in Erfurt, als Ministerin in verschiedenen Ressorts oder als CDU-Fraktionschefin in Thüringen, stets machte Lieberknecht eine gute Figur. Schon 1990 wurde sie erstmals Ministerin in Thüringen, früh setzte auch Helmut Kohl auf die Jungpolitikerin und holte sie zusammen mit Angela Merkel schon 1991 als Vertreterin der Ost-CDU in den Führungszirkel der Partei.

Heute gilt Lieberknecht als diejenige, die zum potentiellen Koalitionspartner SPD den besten Draht hat. Sie sagt selber, sie komme auch mit den Grünen gut aus - das könnte in Zukunft von Bedeutung sein.

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Mike Mohring, Thüringen, AP

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Mit seinen 37 Jahren wird Mike Mohring von manchen noch als Nachwuchspolitiker betrachtet. Dabei hat er als Fraktionschef längst eine Schlüsselposition erreicht. In der Wendezeit arbeitete der sportliche Mann, der Triathlon, Crosslauf, Fußball und Basketball zu seinen Hobbys zählt, für das Neue Forum. Später ging er zur CDU, wo er sich als Finanzpolitiker profilierte.

Öffentlich stand Mohring bis zuletzt loyal zu Althaus und verteidigte ihn gegen Kritiker. Er bezeichnet sich als "typischen Steinbock" und wünscht sich eine "stabile Regierung" mit der SPD. Auf seiner Internetseite schreibt Mohring, er möge "anständige Sozis und nette Grüne".

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Birgit Diezel, AP, Thüringen, CDU

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Hoffnungen darf sich auch Finanzministerin Birgit Diezel, 51, machen. Schon als Dieter Althaus nach seinem Skiunfall im Krankenhaus lag, übernahm die stellvertretende Ministerpräsidentin die Regierungsgeschäfte. Weil sie nicht zu Althaus' engen Vertrauten gehörte, wurde ihre Arbeit allerdings nicht von allen Parteifreunden respektiert. Die Opposition sprach von einem "Machtvakuum".

Auch nach Althaus' Rücktritt wird Diezel nun vorübergehend wieder die Amtsgeschäfte übernehmen. Außerdem soll sie die CDU in die Sondierungsgespräche mit der SPD führen, hieß es am Donnerstagabend.

Diezel, die in der DDR Volkswirtschaft studiert hatte, trat 1990 in die CDU ein und rückte noch im selben Jahr in den Landesvorstand auf. Seit 15 Jahren gehört Diezel, die sich als "leidenschaftliche Köchin" bezeichnet, dem Landtag an.

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Zeh, Thüringen, AP

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Als Chef der Thüringer Staatskanzlei und als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten ist Klaus Zeh einer der wichtigsten Vertrauten von Dieter Althaus. Als sich am Wahlabend die Niederlage abzeichnete, zeigte Zeh starke Präsenz gegenüber der Presse und sprach von einem "Votum des Wählers, dass wir akzeptieren müssen."

Der 56-jährige Ingenieur führte früher das Finanz- sowie das Sozial- und Gesundheitsministerium. In der Wendezeit war der Vater von zwei Kindern ein führender Kopf des Demokratischen Aufbruchs (DA), der später in der CDU aufging.

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