Süddeutsche Zeitung

Thüringen:Kemmerich verzichtet auf Spitzenkandidatur

Thüringens Ex-Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) verzichtet auf eine Spitzenkandidatur bei der bislang fürs Frühjahr 2021 geplanten Landtagswahl. "Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, für die Spitzenkandidatur bei einer auf den 25. April 2021 vorgezogenen Landtagswahl eine andere Person vorzuschlagen", sagte Kemmerich im Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Er beabsichtige, den Vorschlag nach der bislang für Februar angesetzten Auflösung des Landtags abzugeben. "Ich möchte nicht, dass der Wahlkampf von Auseinandersetzungen um meine Person überlagert wird", sagte Kemmerich weiter. Gleichwohl wolle er zur Landtagswahl als Kandidat antreten und sich auch für den Landesvorsitz der Liberalen bewerben. Kemmerich war Anfang Februar mit Stimmen von AfD und CDU zum Thüringer Ministerpräsidenten gewählt worden. Die Wahl löste bundesweit ein politisches Erdbeben und Demonstrationen aus. Kemmerich kündigte auf Druck der Öffentlichkeit und seiner eigenen Partei einen Tag nach seiner Wahl seinen Rücktritt an, den er wenige Tage später vollzog.

Der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner begrüßte die Entscheidung Kemmerichs. "Es ist richtig und verdient Respekt, dass Kemmerich auf die Spitzenkandidatur für die nächste Landtagswahl in Thüringen verzichtet", schrieb er am Donnerstag auf Twitter. Lindner betonte: "Sachfragen wie die wirtschaftliche Erholung dürften nicht von der Auseinandersetzung um seine Person überlagert werden."

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SZ vom 11.12.2020 / dpa
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