Thüringen:Fall Zeca Schall beschäftigt nun Staatsanwaltschaft

Nach der NPD-Attacke auf den dunkelhäutigen CDU-Wahlhelfer ermittelt nun der Staatsanwalt - wegen des Verdachts auf Volksverhetzung, Beleidigung und versuchte Nötigung.

Nach den NPD-Attacken auf den dunkelhäutigen CDU-Wahlhelfer Zeca Schall in Thüringen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die rechtsextreme Partei eingeleitet. Geprüft werde der Verdacht auf Volksverhetzung, Beleidigung und versuchte Nötigung, sagte ein Sprecher der Behörde in Meiningen am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.

Zeca Schall NPD dpa

Zeca Schall ist seit 2004 Mitglied der CDU und derzeit als freiwilliger Wahlhelfer tätig - und wurde wegen seiner Hautfarbe von der NPD angegriffen.

(Foto: Foto: dpa)

Die NPD hatte Schall in einer Mitteilung als "CDU-Quotenneger" bezeichnet und zur "Heimreise" aufgefordert. Die NPD wolle das "direkte Gespräch" mit Schall suchen und ihn "direkt dazu animieren", in seiner Heimat Angola ein neues Leben zu beginnen.

Die CDU hatte daraufhin Anzeige erstattet. Schall steht unter Polizeischutz. Die Staatsanwaltschaft sagte zunächst nicht, gegen wen sie im Einzelnen ermittelt.

Der aus Angola stammende Schall wohnt seit 1988 in Thüringen. Er ist zusammen mit Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) auf einem Wahlplakat abgebildet. Schall ist seit 2004 CDU-Mitglied und im aktuellen Wahlkampf für die Christdemokraten als freiwilliger Helfer aktiv. In Thüringen wird am 30. August ein neuer Landtag gewählt.

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