Frank Ullrich spaziert durch Suhl, wie andere joggen. In atmungsaktiver Trainingsjacke, mit Laufschuhen und einem Tempo, dass man vorsichtshalber den Belastungspuls nehmen möchte. Es nieselt, aber Ullrich besteht auf Kugeleis beim Italiener, plauscht mit dem Inhaber des Restaurants, der aus Sardinien nach Südthüringen kam. Alles Mist mit der Seuche, nicht einmal richtig die Hand geben könne man sich, klagt Ullrich. So ein Handschlag macht ja was aus, im Sport wie in der Politik. Er kann Gegner versöhnen, aus Fremden Freunde machen. Im Wahlkampf ist jede aufrichtig geschüttelte Hand ein halbes Kreuz. Und im zweiten Sommer der Pandemie? Heißt es noch immer Abstand halten. Wenn es eine Disziplin gibt, in der Frank Ullrich schwächelt, dann diese.
Maaßen-Konkurrent:"Klar kämpfe ich um Gold"
Olympiasieger Frank Ullrich will für die SPD in den Bundestag - und muss dafür den umstrittenen CDU-Kandidaten Hans-Georg Maaßen besiegen. Über einen Wahlkampf, den es so wohl nur in Südthüringen geben kann.
Von Ulrike Nimz, Suhl
Lesen Sie mehr zum Thema