Therapeutisches Klonen:Schröder angeblich für Kurswechsel in der Biomedizin

Bundeskanzler Schröder will einem Zeitungsbericht zufolge einen Kurswechsel bei Fragen der Biomedizin einleiten. Schröder wolle sich für unbeschränkte Stammzellforschung und "therapeutisches Klonen" in Deutschland einsetzen.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, wolle der Bundeskanzler seine Koalition und die Öffentlichkeit für einen biopolitischen Kurswechsel gewinnen. Dazu solle es spätestens im Fall eines Sieges bei der Bundestagswahl kommen, berichtete das Blatt.

Schröder fühle sich durch Erfolgsnachrichten bestätigt, unter anderem jene aus Südkorea, wo Wissenschaftler erstmals mit Hilfe des Klonverfahrens die Körperzellen kranker Menschen in einen embryonalen Zustand zurückversetzt haben.

Die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Göttingen am 14. Juni wolle Schröder zu einem Plädoyer für eine neue Biopolitik nutzen.

Derzeit ist in Deutschland Forschung nur an importierten embryonalen Stammzellen möglich, wovon neun Forschergruppen Gebrauch machen.

Wie die Zeitung weiter berichtete, bereitet der Kanzler seine Mitarbeiter und Ministerien Schritt für Schritt darauf vor, auf eine Abschaffung der geltenden Regeln des Embryonenschutzes hinzuwirken.

Von der Regierung solle vor der Wahl 2006 aber keine Initiative für eine Lockerung der Regeln angestoßen werden.

Schröder habe schon den SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering auf seine Seite gezogen, der eine Fraktionsinitiative starten könnte.

Der Kanzler setze aber auch auf die Unterstützung von Wirtschaftsminister Clement, Forschungsministerin Bulmahn und Justizministerin Zypries, schrieb das Blatt.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: