Süddeutsche Zeitung

Theodore Van Kirk:Letztes Crew-Mitglied des Hiroshima-Bombers ist tot

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Die Atombombe löschte 1945 auf einen Schlag 70 000 Menschenleben aus. Nun ist das letzte Besatzungsmitglied des Hiroshima-Bombers "Enola Gay" gestorben. Bis zuletzt zeigte Theodore Van Kirk kein Bedauern.

  • Die gesamte Crew des Hiroshima-Bombers Enola Gay ist tot: Das letzte Besatzungsmitglied ist im Alter von 93 Jahren gestorben.
  • Theodore Van Kirk war Navigationsoffizier der B-29 Superfortress.
  • Der Bomber Enola Gay warf 1945 die erste Atombombe über Hiroshima ab - 140 000 Menschen starben sofort oder innerhalb kurzer Zeit. Noch heute leidet Japan an den Spätfolgen der atomaren Strahlung.

Das letzte Besatzungsmitglied des Hiroshima-Bombers Enola Gay ist tot. Wie seine älteste Tochter Vicki Triplett nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN sagte, starb Theodore "Dutch" Van Kirk am Montag in Stone Mountain (US-Bundesstaat Georgia) im Alter von 93 Jahren eines natürlichen Todes. Van Kirk war der Navigationsoffizier der B-29 Superfortress bei dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima vor fast 69 Jahren. Auf der Enola Gay waren damals zwölf Soldaten im Einsatz. Tom Van Kirk sagte dem Sender, sein Vater habe kein Bedauern über die Hiroshima-Mission empfunden.

Mission tötete mehr 140 000 Menschen

Um 8:15 Uhr am 6. August 1945 warf der amerikanische Bomber Enola Gay die erste im Krieg eingesetzte Atombombe mit dem Spitznamen "Little Boy" über Hiroshima ab. Von den 350 000 Bewohnern der westjapanischen Stadt starben damals auf einen Schlag schätzungsweise mehr als 70 000 Menschen.

Bis Ende Dezember 1945 erhöhte sich die Zahl der Toten auf 140 000. Drei Tage nach dem ersten Einsatz warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz nach Abwurf der beiden Atombomben kapitulierte Japan. Noch heute sterben Menschen an den Spätfolgen der atomaren Strahlung.

In den USA gilt Van Kirk als Kriegsheld. In einem Interview mit der BBC sagte er 2010, dass keiner der Crew-Mitglieder die Mission bereue. "Sehen Sie, wir haben nur getan, was wir machen mussten", so Van Kirk.

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dpa
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