Süddeutsche Zeitung

Thailand:Wahlsieger könnte Mandat verlieren

Einen Tag vor der möglichen Ernennung zum neuen Ministerpräsidenten Thailands droht der Kandidat der siegreichen Opposition, Pita Limjaroenrat, seine Parlamentsmitgliedschaft zu verlieren. Die Wahlkommission habe am Mittwoch formal der Bitte stattgegeben, beim Verfassungsgericht Pitas sofortige Suspendierung anzufragen, berichteten thailändische Medien. Hintergrund sind demnach Ermittlungen über angebliche Aktienanteile an einem Medienunternehmen, die der 42-Jährige während seiner Kandidatur besessen haben soll. Im Mai hatte die pro-demokratische Opposition der Move-Forward-Partei (MFP) die Wahl gewonnen und dem regierenden Militär eine herbe Niederlage beschert. Widerstände seitens des Militärs gegen den politischen Wandel zeichneten sich schon direkt nach dem Wahlsieg ab. Den Berichten zufolge könnte Pita trotz einer Suspendierung als Parlamentsmitglied noch zum Regierungschef gewählt werden. Fraglich ist jedoch, ob er die nötige Stimmenmehrheit bekommen würde - als nicht mit der Armee verbundener Kandidat vor einem vom Militär dominierten Senat, dem zusätzlich ein Verfahren am Verfassungsgericht anhängt.

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