Süddeutsche Zeitung

Thailand:Bangkok vom Luftverkehr abgeschnitten

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Nach dem Flughafen Suvarnabhumi besetzen Regierungsgegner auch den wiedereröffneten alten Flughafen von Bangkok, Don Mueang. Tausende Touristen sitzen fest.

Seit heute ist die thailändische Hauptstadt vom Luftverkehr abgeschnitten: Nach dem internationalen Flughafen Suvarnabhumi besetzten Demonstranten auch den für Inlandsflüge genutzten zweiten Bangkoker Flughafen Don Muang. Dorthin waren gestern noch Flüge der heimischen Fluggesellschaft Thai Airways umgeleitet worden.

Der Flugbetrieb sei zunächst bis Donnerstagabend eingestellt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Der Chef der thailändischen Flughafenbehörde, Serirat Prasutanont, begründete die Maßnahme mit der Befürchtung, Demonstranten könnten Passagiere verletzen und Flugzeuge beschädigen.

Der internationale Flughafen ist von Regierungsgegnern seit Mittwochmorgen besetzt. Etwa 3000 ausländische Touristen sitzen dort fest. Die Demonstranten wollen den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Somchai Wongsawat erreichen.

Die Proteste gegen Somchai werden von dem außerparlamentarischen Bündnis Volksallianz für Demokratie (PAD) geleitet. Es wirft Somchai vor, eine Marionette des 2006 vom Militär gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra zu sein. Somchai ist ein Schwager Thaksins, der im Exil lebt.

Ein Gericht forderte die Demonstranten am Mittwoch auf, den internationalen Flughafen unverzüglich zu räumen. Es wurde aber nicht damit gerechnet, dass die Behörden den Beschluss mit Gewalt durchsetzen. Aber auch Somchai machte klar, dass er dem Druck der Demonstrationen nicht nachgeben will. Die Regierung sei demokratisch gewählt und werde ihren Auftrag erfüllen, sagte er am Mittwochabend.

Bei der Rückkehr von einer Auslandsreise musste seine Maschine am Mittwoch wegen der Flughafenbesetzung in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai landen. Dort sollte am Donnerstag auch eine Kabinettssitzung stattfinden.

Ein Führer der Volksallianz, Somsak Kosaisuk, sagte, der Inlandsflughafen sei besetzt worden, weil man verhindern wolle, dass sich Somchais Kabinett zu einer Krisensitzung in Chiang Mai trifft. Für eine Fahrt dorthin benötigt man acht Stunden.

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