Ein 18-Jähriger aus Gießen wurde aus Ägypten wegen mutmaßlicher Verbindungen zu Islamisten abgeschoben. Die staatlich gelenkte Zeitung al-Ahram veröffentlichte am Montag Fotos des jungen Mannes bei der Sicherheitskontrolle und am Check-in am Flughafen Kairo. Er sei am frühen Montagmorgen in ein Flugzeug nach Deutschland gesetzt worden, berichtet die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf Sicherheitskreise. Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, der 18-Jährige sei in der Nacht auf Montag nach Deutschland zurückgereist.
Dem Zeitungsbericht zufolge soll eine Befragung der ägyptischen Behörden gezeigt haben, dass der junge Mann an die Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) glaube. Demnach habe er Online-Verbindungen zu IS-Mitgliedern und sei nach Ägypten gekommen, um sich terroristischen Elementen im Norden der Sinai-Halbinsel anzuschließen, wo diese gegen Sicherheitskräfte kämpfen.
Der 18-Jährige galt seit Mitte Dezember zunächst als verschwunden, als er über Luxor in das nordafrikanische Land einreisen wollte. Die Polizei fand Karten des Sinai und einen Kompass in seinem Gepäck. Erst vergangene Woche hatte das Auswärtige Amt bestätigt, dass sich der Mann in Gewahrsam der ägyptischen Behörden befindet. Bereits in der vergangenen Woche war ein 23-Jähriger aus Göttingen, der kurz nach Weihnachten bei der Einreise am Flughafen Kairo festgenommen worden war, mit einer ähnlichen Begründung abgeschoben worden.