Vorwürfe gegen den IS
Die Bluttaten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak haben nach Einschätzung von UN-Experten das Ausmaß von Völkermord erreicht. Zudem würden die IS-Terroristen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen, heißt es in einem Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf.
Der Vorwurf des Völkermords gegen den IS bezieht sich auf die gezielte Tötung von Menschen, die zur religiösen Minderheit der Jesiden gehören. Insbesondere die Gewalt gegen die Jesiden sei darauf gerichtet gewesen, sie "als Gruppe zu vernichten". Deshalb sei mit sehr großer Wahrscheinlichkeit von Völkermord auszugehen.
Auch an Schiiten und Angehörigen anderer Religions- und Volksgruppen hätten sich die IS-Milizen in furchtbarer Weise vergangen. "Der Bericht dokumentiert weit verbreitete Gewalttaten, die vom IS begangen wurden - darunter Morde, Folter, Vergewaltigungen und sexuelle Versklavung sowie erzwungene religiöse Konvertierung und Zwangsrekrutierungen von Kindern", erklärte das UN-Hochkommissariat.
Die Ermittler appellieren an den gegenwärtig in Genf tagenden UN-Menschenrechtsrat, sich beim UN-Sicherheitsrat in New York für die strafrechtliche Verfolgung aller derartigen Verbrechen einzusetzen. Der UN-Sicherheitsrat müsse damit den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beauftragen.
Vorwürfe gegen die Armee
In dem Bericht wird auch die irakische Armee scharf kritisiert, sie soll schwere Verbrechen begangen haben. Der Armee werden Tötungen ohne Gerichtsurteil, Folter, Entführungen und gewaltsame Vertreibung von Menschen vorgeworfen. "Einige dieser Untaten könnten Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Kriegsverbrechen sein", heißt es in dem Bericht.