In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind bei einer Serie von Autobombenexplosionen rund zwanzig Menschen getötet worden. Dutzende weitere wurden nach Behördenangaben verletzt. Ein Selbstmordattentäter habe sich am Sonntag in die Luft gesprengt, als er von Sicherheitskräften umstellt worden sei, meldeten staatliche Medien.
Zwei weitere Detonationen am Stadtrand
Als Sicherheitskräfte nach weiteren Angreifern suchten, seien zwei weitere Bomben am Stadtrand detoniert. Unklar war, ob diese von Attentätern gezündet oder von Sicherheitskräften gesprengt wurden, die Regierung gibt jedenfalls an, weitere Anschläge verhindert zu haben. Die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London berichtete ebenfalls von drei Explosionen. Sie bezifferte die Zahl der Toten inklusive der Attentäter aber auf zwölf, ein libanesischer TV-Sender sprach von 19 Toten.
Die Angriffe fanden am ersten Arbeitstag nach den Feiern zum Ende des Fastenmonats Ramadan statt, in Damaskus sind derartige Anschläge selten. Im Bürgerkrieg versuchen Regierungstruppen, die Rebellen aus einer ihrer letzten Hochburgen in den Damaszener Vorstädten zu vertreiben. In wenigen Tagen sollen in der kasachischen Hauptstadt Astana die Friedensgespräche für Syrien wieder aufgenommen werden. Ein dort vereinbarter Waffenstillstand wurde immer wieder gebrochen.
Selbstmordanschlag auf Flüchtlingslager im Irak
Ein weiterer Zwischenfall mit vielen toten Zivilisten ereignete sich westlich der irakischen Provinzhauptstadt Ramadi. Dort tötete ein Selbstmordattentäter mindestens 14 Menschen in einem Flüchtlingslager, 13 weitere wurden verletzt. Unter den Opfern befänden sich überwiegend Frauen und Kinder, sagte ein Polizeibeamter der Nachrichtenagentur AFP. Das Lager werde geschlossen, die restlichen Bewohner in ein anderes Camp gebracht, teilte ein Lokalpolitiker mit.
Die irakische Armee hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus den meisten Städten im Land vertrieben, auch aus Ramadi. Im Westen der Region gibt es allerdings noch Gebiete, die vom IS kontrolliert werden. Durch das Vorrücken der Regierungstruppen in Mossul, steht der IS unter Druck. Hunderte Zivilisten flüchten vor der Offensive aus der Stadt.