Mehrere Festnahmen nach Anschlag
Einen Tag nach dem Angriff auf ein Museum in Tunis sind Regierungsangaben zufolge neun Verdächtige festgenommen worden. Vier von ihnen sollen "in direkter Verbindung" zu dem Attentat stehen. Die anderen fünf Personen würden verdächtigt, mit der verantwortlichen "Zelle" in Verbindung zu stehen.
Suche nach weiteren Attentätern
Zwei Attentäter wurden bei dem Angriff auf das Museum getötet. Vermutungen, dass sie Verbindungen zu Terrornetzwerken hätten, haben sich Premierminister Habib Essid zufolge nicht bestätigt. Dennoch soll einer der beiden dem Geheimdienst bereits bekannt gewesen sei, wie die New York Times berichtet. Die tunesischen Behörden würden nun mit anderen Regierungen zusammenarbeiten, um mehr über die Hintergründe und Motive der Bewaffneten zu erfahren, die als Yassine Laabidi und Hatem Khachnaoui identifiziert wurden. Essid zufolge fahnden die Ermittler nach zwei bis drei Komplizen. Bekannt zum Anschlag hat sich bisher niemand.

Tunesien:Was wir über den Anschlag von Tunis wissen
Mehr als 20 Tote, Dutzende Verletzte: Im Zentrum von Tunis sind zahlreiche Menschen bei einem Anschlag getötet worden. Doch viele Fragen sind noch offen: Sind Deutsche unter den Toten? Wer sind die Angreifer - und was ist ihr Motiv?
Regierung nennt höhere Opferzahl
Die Zahl der Opfer des Attentats ist noch einmal gestiegen. Der Regierung zufolge kamen außer den zwei Attentätern 23 Menschen ums Leben. 20 davon waren ausländische Touristen. Bislang war von 19 Toten die Rede, darunter 17 Ausländer. Bei den tunesischen Opfern handelt es sich den Behörden zufolge um einen Busfahrer und einen Polizisten, über das dritte Opfer wurde nichts mitgeteilt.
Die Herkunft aller ausländischen Opfer ist weiterhin noch nicht eindeutig geklärt. Entgegen ersten Angaben der tunesischen Behörden soll kein Deutscher unter den Opfern sein. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte: "Wir gehen davon aus, dass unter den Toten und den Verletzten keine deutschen Staatsangehörigen sind."
Zwei Spanier überleben Anschlag in Versteck
Zwei spanische Touristen überlebten den Angriff in einem Versteck. Die beiden Urlauber wurden am Donnerstagmorgen in dem Museum gefunden, ein Mitarbeiter hatte sie dort versteckt. Das sagte ein Vertreter des Zivilschutzes der Nachrichtenagentur AFP. Die beiden Spanier seien für eine Routineuntersuchung ins Krankenhaus gebracht worden.
Merkel verspricht Hilfe
Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte Tunesien deutsche Unterstützung zu. "Wir werden alles tun, was in unserer Kraft steht, um Tunesien zu helfen", sagte Merkel im Bundestag in einer Regierungserklärung zum bevorstehenden EU-Gipfel. Zugleich gedachte sie der Opfer.