Terror in Nigeria:Anführer der Boko Haram festgenommen

Nigerias Polizei hat einen Anführer der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram festgenommen. Der selbsternannte "Chef-Schlächter" wurde im Nordosten Nigerias festgenommen. Unterdessen geht der Terror weiter: Im Nordosten des Landes wurden mindestens 45 Menschen bei einem Anschlag ermordet.

  • Nigerianische Polizei nimmt einen Anführer der Terrorgruppe Boko Haram fest. Mohammed Zakari, der sich selbst als "Chef Schlächter" der Islamisten bezeichnet, soll für zahlreiche Morde verantwortlich sein.
  • Dutzende Menschen sind beim Angriff auf ein nigerianisches Dorf getötet worden.
  • Mutmaßliche MItglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram zündeten Häuser an und schossen wahllos auf Anwohner.

"Chef-Schlächter" der Islamisten festgenommen

Nach eigenen Angaben haben nigerianische Sicherheitskräfte einen der Anführer der berüchtigten islamistischen Terrorgruppe Boko Haram festgenommen. Mohammed Zakari, der sich selbst auch als "Chef-Schlächter" der Islamisten bezeichnet, sei am Wochenende im Nordosten des Landes in der Nähe des Balmo-Waldes aufgespürt worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Er war offenbar auf der Flucht, nachdem das Militär eine Anti-Terror-Operation gestartet und Stützpunkte der Gruppe ausfindigt gemacht hatte. Mohammed Zakari soll für zahlreiche Morde verantwortlich sein. Die Polizei hofft nun, durch mögliche Aussagen des Mannes weitere Verdächtige festnehmen zu können.

Angriff auf Dorf in Nigeria

Unterdessen haben mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram im Norden Nigerias erneut ein Dorf gestürmt und mindestens 45 Menschen getötet. Ein Polizeibeamter, der anonym bleiben wollte, sprach von "über drei Dutzend" Opfern.

Die Angreifer seien am Montag mit etwa 20 Autos und Motorrädern in den christlich geprägten Ort Dille im Bundesstaat Borno eingedrungen und hätten zahlreiche Häuser und Geschäfte angezündet, berichtete die Zeitung Punch am Dienstag. Anschließend schossen sie wahllos auf die Anwohner.

Fliehende Menschen vom Kampfflugzeugen attackiert

"Wir wurden von arabischen Rufen 'Gott ist groß!' aufgeweckt und hörten Schüsse", sagte ein Zeuge. "Dann warfen die Täter Benzinbomben in die Häuser." Dutzende Menschen seien auf der Flucht. Einige Menschen versuchten Augenzeugen zufolge, mit einem Bus aus dem Ort zu fliehen. Dabei seien sie von Kampfflugzeugen der Armee offenbar für fliehende Aufständische gehalten und attackiert worden.

Polizei und Militär waren für eine offizielle Stellungnahme nicht erreichbar. Aus Armeekreisen wurde aber bestätigt, dass "viele" Menschen bei dem Angriff auf das Dorf und dem anschließenden Einsatz der Kampfflugzeuge getötet worden seien.

Die Boko Haram verübt seit 2009 immer wieder schwere Anschläge und konzentriert sich dabei vor allem auf den Norden des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas. Tausende Menschen sind den Extremisten bereits zum Opfer gefallen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: