Süddeutsche Zeitung

Terror in Iran:Anschlag auf Moschee - Dutzende Tote

Blutbad während des Aschura-Festes: Im Südosten Irans, in Grenznähe zu Pakistan, zündet ein Attentäter einen Sprengsatz - mit verheerenden Folgen.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine schiitische Moschee in Tschabahar im Südosten Irans sind mindestens 33 Menschen getötet und mehr als 80 weitere verletzt worden.

Die amtliche Nachrichtenagentur Irna zitierte einen Provinzabgeordneten, wonach nach der Tat während einer Zeremonie anlässlich des Aschura-Festes zahlreiche Verletzte in Krankenhäuser gebracht worden seien. Er sprach von einem "terroristischen Anschlag".

An der Bluttat waren nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Sistan-Baluchestan zwei Attentäter beteiligt. Einer starb demnach bei der Explosion, der zweite sei von der Polizei getötet worden, bevor er seine Bombe zünden konnte.

Sunnitische Rebellen haben sich inzwischen des Anschlags bezichtigt. Er sei als Rache für die Hinrichtung des früheren Anführers der Gruppe, Abdolmalek Righi und anderer Rebellen zu verstehen, heißt es auf der Internetseite der Gruppe Dschundallah (Soldaten Gottes). Righi war im Februar von iranischen Agenten festgenommen und später gehängt worden.

In Sistan-Baluchestan kämpfen seit Jahren sunnitische Rebellen gegen die Regierung. Die Mehrheit der iranischen Bevölkerung gehört der schiitischen Konfession an.

Mitte Juli waren bei dem Anschlag zweier Selbstmordattentäter auf eine schiitische Moschee im Südosten des Landes 28 Menschen ums Leben gekommen und 270 weitere verletzt worden. Zu dem damaligen Anschlag hatte sich die sunnitische Rebellengruppe Dschundallah bekannt.

Teheran machte zunächst den Westen und Israel für den Doppelanschlag verantwortlich, da sie die Attentäter ausgebildet und ausgerüstet hätten.

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Reuters/AFP/jobr/com
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