Terror-Ermittlungen:Fassungslosigkeit über Sachsens Justiz

Obwohl die Haftrichterin auf Suizid-Gefahr hingewiesen hatte, wurde der terrorverdächtige Syrer al-Bakr nur sporadisch kontrolliert und tötete sich in der Zelle.

Von Jan Bielicki

Nach dem Selbstmord des terrorverdächtigen Syrers Dschaber al-Bakr in einem Leipziger Gefängnis stehen die sächsischen Justizbehörden unter massiver Kritik. Thomas Oppermann, der Chef der Bundestags-SPD, äußerte sich "fassungslos" über eine "beispiellose Aneinanderreihung von Polizei- und Justizversagen". Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) verlangte nach "schneller und umfassender Aufklärung". Abgeordnete der Union und der Grünen sprachen von einer "Tragödie" und einem "Fiasko". Sachsens Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) kritisierte offensichtliche "Fehlentscheidungen" in der Justizvollzugsanstalt: Der "aktuell wohl brisanteste Gefangene der Bundesrepublik" sei offenbar wie ein "Kleinkrimineller" behandelt worden, sagte der Wirtschaftsminister.

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