Telegram:Gesetze? Nicht für uns

Pawel Durow

"Bis zu fünfzig Millionen Euro" Bußgeld: Deutsche Behörden haben dem von Pawel Durow gegründeten Messengerdienst Telegram bisher vergeblich gedroht.

(Foto: Dan Taylor/dpa)

Islamisten, Rechtsterroristen und "Querdenker" tauschen sich bei Telegram aus. Deutsche Behörden versuchen daher seit Monaten die Firma dazu zu bringen sich an deutsche Gesetze zu halten - und Telegram? Ignoriert bisher alle Kontaktversuche.

Von Georg Mascolo und Ronen Steinke

In den Al Kazim Towers von Dubai, in den Büros 2301 und 2303, 23. Stock, residiert ein Unternehmen, das manche für eines der gefährlichsten der Welt halten. Hier liegt der Firmensitz der "Telegram FZ-LLC". An diese vornehme Adresse schickte das Bonner Bundesamt für Justiz unlängst eine Drohung: "Bis zu fünfzig Millionen Euro" werde man verlangen, wenn Telegram nicht bald damit anfange, sich an deutsche Gesetze zu halten. Es war der verzweifelte Versuch, sich Gehör zu verschaffen. "Sehr geehrte Damen und Herren", hieß es in dem Schreiben. Die deutschen Internet-Gesetze gälten auch für Telegram, einen populären Messengerdienst. Ganz gleich ob sich das Unternehmen auf deutschem Boden befinde oder in Dubai. "Als Anbieterin von Telegram betreiben Sie ein soziales Netzwerk mit mehr als zwei Millionen registrierten Nutzern in Deutschland."

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