Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst:Staatsdiener verlangen acht Prozent mehr Gehalt

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund gehen mit einer Forderung nach acht Prozent mehr Einkommen in die Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Zumindest sollen die Löhne und Gehälter um 200 Euro pro Monat steigen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern acht Prozent höhere Einkommen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Verdi-Chef Frank Bsirske und Beamtenbund-Chef Peter Heesen erklärten am Mittwoch in Berlin, die Tarifkommission habe darüber hinaus beschlossen, die Erhöhung müsse mindestens 200 Euro betragen.

Zu harten Tarifverhandlungen entschlossen: Verdi-Chef Frank Bsirske (Foto: Foto: dpa)

Der Tarifvertrag soll nach dem Willen der Gewerkschaften eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Das Ergebnis sei auf Beamte und Versorgungsempfänger zu übertragen, sagte Bsirske. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen um 120 Euro erhöht werden. Damit legten die beiden Gewerkschaften erstmals abgestimmte Forderungen für die Tarifrunde 2008 vor, die Mitte Januar in Potsdam beginnen sollen.

Heesen betonte, die gemeinsame Forderung sei auch "eine Botschaft". Es gehe um eine größere Durchsetzungsfähigkeit der Interessen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Beide Organisationen seien "gewillt, mit aller Macht" ihre Vorstellungen durchzusetzen. Damit zeichnen sich harte Tarifauseinandersetzungen im kommenden Jahr ab.

Erfasst von den Verhandlungen sind die etwa 160.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes sowie die rund 1,15 Millionen Mitarbeiter bei den Kommunen. Die Länder sind 2005 aus dem Tarifverbund des Öffentlichen Dienstes ausgeschert und haben 2006 einen eigenen Tarifvertrag geschlossen.

Nach von Heesens Darstellung hat der Öffentliche Dienst in den letzten vier Jahren "erhebliche reale Einkommensverluste hinnehmen müssen". Die letzte lineare Einkommenserhöhung für die Beschäftigten von Bund und Kommunen stamme aus dem Sommer 2004. Für die Jahre 2005 bis 2007 habe es lediglich Einmalzahlungen gegeben.

Die Gewerkschaften hatten daher bereits am Wochenende eine harte Tarifrunde und notfalls Warnstreiks angekündigt.

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