Idar-Oberstein:Chronik einer Eskalation

Idar-Oberstein: Als sie hörte, dass es eine Schießerei an der Tankstelle gegeben hatte, lag Alexander W.s Mutter schon im Bett. Sie wusste nicht, ob ihr Sohn an dem Abend eine Schicht hatte. Sie rief ihn an, erreichte ihn nicht. Als seine Freundin zurückrief, wusste sie: Ihr Sohn hatte gearbeitet.

Als sie hörte, dass es eine Schießerei an der Tankstelle gegeben hatte, lag Alexander W.s Mutter schon im Bett. Sie wusste nicht, ob ihr Sohn an dem Abend eine Schicht hatte. Sie rief ihn an, erreichte ihn nicht. Als seine Freundin zurückrief, wusste sie: Ihr Sohn hatte gearbeitet.

(Foto: Christian Schulz/dpa)

Mario N. war abgetaucht in die Welt der Corona-Verschwörer. Als ihn ein junger Mann in einer Tankstelle bat, die Maske aufzusetzen, schoss er ihm in die Stirn. Nach mehr als fünf Monaten Prozess weiß die Mutter des Opfers immer noch nicht, warum.

Von Annette Ramelsberger und Benedikt Warmbrunn, Bad Kreuznach

Wäre Alexander W. noch am Leben, da ist sich seine Mutter sicher, wäre das gerade sein schönster Sommer. Die Abi-Prüfungen hätte er hinter sich, er würde mit seinen Freunden feiern, würde mit ihnen in den Urlaub fahren und dabei womöglich noch ein bisschen mehr feiern. Im Herbst würde er mit der Grundausbildung bei der Bundeswehr starten. Er wollte viel von der Welt sehen, bei der Bundeswehr, so hatte er sich das gedacht, hätte er dazu die besten Chancen gehabt. Erst eine Laufbahn als Offizier, dann ein duales Studium an der Bundeswehr-Uni, das war der Plan. Und natürlich würde Alexander W. in diesem Sommer viel lachen, er hat immer viel gelacht.

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