Taiwan:USA verkaufen offenbar 400 Schiffsabwehrraketen an Taiwan

Taiwan: Bei einer Militärübung 2022 werden Anti-Schiffs-Raketen aus amerikanischer Produktion auf einem taiwanesischen Luftwaffenstützpunkt ausgeladen.

Bei einer Militärübung 2022 werden Anti-Schiffs-Raketen aus amerikanischer Produktion auf einem taiwanesischen Luftwaffenstützpunkt ausgeladen.

(Foto: Ann Wang/Reuters)

Anfang April hat das US-Verteidigungsministerium das Geschäft über fast 1,2 Milliarden Dollar angekündigt, ohne den Käufer zu nennen. Nun scheint sich herauszustellen: Es ist die Regierung in Taipeh.

Angesichts zunehmender Spannungen mit China rüstet Taiwan mit Unterstützung der USA auf. Die Inselrepublik werde bis zu 400 Harpoon-Raketen von den Amerikanern kaufen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Das US-Verteidigungsministerium hatte Anfang April den Verkauf von 400 dieser Anti-Schiffs-Raketen für 1,17 Milliarden Dollar angekündigt, ohne den Käufer zu nennen. Bloomberg schreibt nun, bei diesem Käufer handele es sich um die Regierung in Taipeh.

Das Geschäft kommt zu einem Zeitpunkt, da es zwischen den USA und China große Spannungen sind - insbesondere wegen der Taiwan-Frage. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses Kevin McCarthy traf sich Anfang des Monats mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen in Kalifornien. Daraufhin hielt China Militärübungen rund um die Insel ab.

Das US-Verteidigungsministerium nahm zum Raketengeschäft keine Stellung, sondern erklärte nur: "Die Vereinigten Staaten stellen Taiwan Verteidigungsgüter und -dienstleistungen zur Verfügung, die es ermöglichen, eine ausreichende Selbstverteidigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten."

China hat in den vergangenen drei Jahren seinen militärischen Druck auf das demokratisch regierte und industriell weit entwickelte Taiwan verstärkt.

Der Status Taiwans, das nur von wenigen Ländern als unabhängig anerkannt wird, ist einer der Hauptkonfliktpunkte zwischen den USA und China. Die USA unterhalten wie viele andere Staaten mit Rücksicht auf die Volksrepublik China zwar keine formalen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan. Die USA sind aber Taiwans wichtigster Lieferant von Rüstungsgütern.

Zur SZ-Startseite
Chinas Präsident Xi Jinping auf einem chinesischen Zerstörer

SZ PlusGeopolitik
:Was hinter dem China-Taiwan-Konflikt steckt

Die Ursachen eines geopolitischen Streits: Warum die Führung in Peking die Vereinigung mit der Inselrepublik notfalls gewaltsam durchsetzen will.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: