China hat nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministerium von Sonntag die Zahl seiner Kriegsschiffe vor der Küste Taiwans auf 16 erhöht. Sicherheitskreisen zufolge wird eine neue Runde von Militärmanövern erwartet. China reagierte verärgert auf den Besuch des taiwanesischen Präsidenten, Lai Ching Te, in Hawaii und dem US-Territorium Guam.
Die Volksrepublik betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als Teil ihres Territoriums. In einem scharf formulierten Kommentar auf seinem WeChat-Konto am Sonntag erklärte das chinesische Ministerium für Staatssicherheit, dass „Lais Bemühungen, mit Waffen die Unabhängigkeit anzustreben“ und sich bei den Vereinigten Staaten einzuschmeicheln, zum Scheitern verurteilt seien. Die taiwanesische Regierung betreibe eine „falsche Machtdemonstration“, während die US-Regierung bei der Unterstützung Taiwans „mit Gangstern und Schakalen unter einer Decke steckt“, hieß es.
Lai kehrte am Freitagabend von seiner einwöchigen Pazifikreise zurück. Taiwan weist die Souveränitätsansprüche Pekings zurück.
Erst Ende November hatte Taiwan eine größere Militärübung absolviert, bei der die Reaktions- und Einsatzverfahren getestet werden sollten. An der zweistündigen Übung waren Flugzeuge, Schiffe und Raketensysteme beteiligt. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums handelte es sich um eine reguläre Übung, die vierteljährlich stattfindet.