Demonstrationen in Kairo:Ägyptens Militär beugt sich Druck der Straße

In Kairo mobilisiert die Opposition für den "Marsch der Millionen" - Tausende strömen auf den Tahrir-Platz. Offenbar zeigt die "zweite Revolution" Wirkung: Militärchef Tantawi erklärt sich zu einem sofortigen Machtwechsel bereit, wenn das Volk in einem Referendum dafür stimmen sollte.

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(Foto: Getty Images)

Vor wenigen Monaten haben die Proteste an diesem Platz schon einmal einen Machtwechsel bewirkt: Tausende strömen am heutigen Dienstag auf den zentralen Tahrir-Platz und folgen dem Aufruf der Opposition zum "Marsch der Millionen" - trotz der anhaltenden blutigen Unruhen und dem brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte. Die Bilder aus Kairo gleichen jenen vom Frühjahr 2011.

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(Foto: AFP)

Auf dem Tahrir-Platz fordern Zehntausende die Übergabe der Macht an eine zivile Regierung. Nun scheinen die Militärmachthaber auf den Druck der Straße zu reagieren: Der regierende Militärrat kündigt seine Bereitschaft zu einem Referendum über einen sofortigen Machtwechsel an.

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Die Armee sei einverstanden, "die Verantwortung sofort abzugeben und zu ihrer ursprünglichen Aufgabe zurückzukehren, den Schutz des Landes, wenn die Nation das will", erklärt der Chef des Militärrats, Mohammed Hussein Tantawi, in einer Fernsehansprache. Zugleich stellt Tantawi eine vorgezogene Präsidentenwahl vor Ende Juni 2012 in Aussicht. Die Parlamentswahl werde zudem wie geplant stattfinden.

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Während sich der Zorn der Demonstranten im Frühjahr gegen das Regime von Hosni Mubarak richtete, protestieren die Menschen nun gegen den aktuell regierenden Militärrat. Viele Demonstranten reagieren auf die Ansprache Tantawis mit dem Ruf: "Wir gehen nicht, er (Tantawi) soll gehen!" "Die zweite Revolution ist schon im Gange", sagt Ägypten-Experte Hamadi El-Aouni. Doch ...

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... wie bei den Protesten im Januar und Februar müssen die Demonstranten wieder um ihr Leben fürchten: Das Militär reagiert mit brutaler Härte auf den neuerlichen Volksaufstand.

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Die Soldaten setzen Tränengas gegen die Menschen auf dem Tahrir-Platz ein. Hier hält ein junger Mann eine leere Gas-Kartusche in die Kamera.

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Ein Demonstrant hat sich das Gesicht mit spezieller Creme eingeschmiert, um sich vor den Tränengasattacken der Sicherheitskräfte zu schützen.

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Dieser Demonstrant lässt sich Milch ins Gesicht sprühen, um den Reizgaseffekt zu mindern.

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Unter den Protestlern sind Vertreter verschiedener politisch-religiöser Strömungen - Linke, Liberale, Islamisten - vor allem aber viele junge Leute.

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Erneut nehmen auch wieder zahlreiche Frauen an den Kundgebungen und Demonstrationen auf dem Tahrir-Platz teil. In der ägyptischen Gesellschaft ist noch immer der Mann das Maß aller Dinge - doch im Protest setzt sich so etwas wie eine Gleichberechtigung der Geschlechter durch.

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Die Wut der Demonstranten auf den Militärrat entlädt sich auch gegenüber Soldaten, die nur versuchen, die aufgebrachte Menge zu beruhigen.

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Mit Stacheldrahtzäunen versuchen die Truppen die Proteste auf den Tahrir-Platz zu beschränken.

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Seit dem vergangenen Samstag kamen bei Auseinandersetzungen mit der Polizei mindestens 36 Menschen ums Leben.

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