Tag der Unabhängigkeit:Schwere Feuergefechte im Südsudan

  • Angehörige einer früheren Rebellentruppe und Armeesoldaten haben sich im Südsudan den dritten Tag in Folge Feuergefechte geliefert.
  • Die Regierungen in Berlin und London gaben Reisewarnungen heraus.
  • Außenminister Steinmeier fordert ein Ende der Kampfhandlungen.

Der fünfte Jahrestag der Unabhängigkeit ist im Südsudan von schweren Kämpfen in der Hauptstadt Juba überschattet worden: Bei den Gefechten zwischen der Armee und Angehörigen einer früheren Rebellentruppe wurden nach Angaben eines Rebellensprechers am Wochenende mehr als 150 Menschen getötet.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den "Verrat" an der Bevölkerung, die seit Dezember 2013 "abscheulichen Schreckenstaten" ausgeliefert sei. Die Regierungen in Berlin und London gaben Reisewarnungen heraus.

Die Auseinandersetzungen, bei denen auch Journalisten in die Schusslinie gerieten, begannen am Freitagabend am Präsidentenpalast, als dort Präsident Salva Kiir und der frühere Rebellenführer Riek Machar zusammenkamen.

Offensichtlich lieferten sich Leibwächter von Kiir und Machar außerhalb des Gebäudes eine Schießerei, die anschließend auf andere Stadtteile übergriff. Etwa eine halbe Stunde lang waren Schüsse und Artilleriefeuer zu hören, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. "Was da draußen passiert, können wir Ihnen nicht erklären", sagte Kiir, bevor das Treffen abgebrochen wurde.

Außenminister Steinmeier fordert ein Ende der Kampfhandlungen

Bereits vor zwei Wochen habe es eine Zunahme der Gewalt in der Umgebung der Stadt Wau gegeben, erklärte der Malteser Hilfsdienst, der die Bevölkerung dort mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgt. Der Hilfseinsatz habe deswegen auf das UN-Gelände in Wau verlegt werden müssen, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu garantieren.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte Kiir und Machar in einer Erklärung auf, "ihre Anhänger zur Ordnung zu rufen und dafür zu sorgen, dass die Kampfhandlungen umgehend eingestellt werden".

Der Südsudan war am 9. Juli 2011 nach einem mehr als 20-jährigen Bürgerkrieg vom Sudan unabhängig geworden.

© SZ.de/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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