Tag der Pressefreiheit:Protestieren für ein Grundrecht

World Press Freedom Day in Turkey, Istanbul - 03 May 2017

Foto: Sedat Suna/EPA/REX/Shutterstock

Bei Kundgebungen etwa in Berlin und Istanbul erinnern Engagierte und Mutige an die vielen Journalisten in Haft.

Von Susanne Klein

Es gibt sie noch in der Türkei: nicht die Pressefreiheit, aber die Mutigen, die für sie auf die Straße gehen. Vor einem Bild des Staatsgründers Mustafa Kemal Atatürk forderten Mitglieder der türkischen Journalistengewerkschaft TGS am Mittwoch in Istanbul ein Ende der Unterdrückung unabhängiger Medien in ihrem Land. 156 Medienhäuser seien seit dem Putschversuch geschlossen worden, etwa 2500 Medienschaffende hätten ihre Arbeit verloren, kritisierte Amnesty International anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit. Zudem seien 120 Journalisten verhaftet worden - unter ihnen Deniz Yücel, Korrespondent der Welt. Die Menschenrechtsorganisation und Reporter ohne Grenzen hatten für Mittwochmittag zu einer Kundgebung vor der türkischen Botschaft in Berlin aufgerufen, etwa 50 Menschen nahmen teil. "In keinem Land der Welt sitzen derzeit mehr Journalisten im Gefängnis als in der Türkei", sagte Markus N. Beeko, Generalsekretär von Amnesty International, auf der Veranstaltung. "Journalismus ist kein Verbrechen." Gefährlich leben Journalisten auch in Mexiko: Dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zufolge sind dort seit 2011 mehr als 50 Medienvertreter getötet oder verschleppt worden.

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