Süddeutsche Zeitung

SZ Espresso:Nachrichten am Morgen - die Übersicht für Eilige

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Was wichtig ist und wird.

Von Tobias Dirr

Was wichtig ist

Wirecard-Vorstand: Konten existieren wohl nicht. Die Bankguthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro würden "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht bestehen", heißt es aus dem Vorstand. Bisher die Gesellschaft war von der Existenz dieser Konten ausgegangen und hatte sie als Aktivposten ausgewiesen. Gleichzeitig nahm Wirecard die vorläufige Einschätzung des Geschäftsjahres 2019 zurück. Wie schon bei VW haben bei Wirecard alle Kontrollen versagt, kommentiert Nicolas Richter (SZ Plus).

John Bolton: Trump "sollte nicht Präsident sein". Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA hofft auf eine Abwahl des US-Präsidenten bei der Wahl im November. Er hoffe, dass Trump in die Geschichte eingehen werde als "ein Präsident mit einer Amtszeit, der das Land nicht unwiederbringlich in eine Abwärtsspirale gestürzt hat", sagte Bolton in einem Fernsehinterview. Zu den Einzelheiten

EXKLUSIV Das Handy als Wanze. Eigentlich soll die mächtige Überwachungssoftware des Unternehmens NSO Verbrecher jagen. Doch immer wieder geraten Journalisten ins Visier - wie ein preisgekrönter Reporter aus Marokko: IT-Experten von Amnesty International fanden bei einer forensischen Untersuchung von Omar Radis Smartphone nämlich Spuren der Software "Pegasus", berichten SZ-Autoren.

Seehofer kündigt Strafanzeige wegen taz-Kolumne an. Eine "Enthemmung der Worte" führe unweigerlich zu einer "Enthemmung der Taten und zu Gewaltexzessen", sagte der Bundesinnenminister. In einer Kolumne der Zeitung wurde nahelegt, Polizistinnen und Polizisten sollten nach einer Auflösung der Behörde nur noch auf Müllhalden arbeiten. Die Chefredakteurin entschuldigt sich. Zur Nachricht

Rechtsnationale SNS gewinnt serbische Parlamentswahl deutlich. Unter mäßiger Beteiligung der Bürger kommt die Partei von Präsident Vučić nach aussagekräftigen Teilergebnissen auf 63 Prozent der Stimmen und dürfte damit 179 der 250 Parlamentsmandate errungen haben, berichtete die Wahlforschungsgruppe Cesid nach Auszählung von 76 Prozent der Wahllokale. Mehr dazu

Claus Biederstaedt ist gestorben. Nicht nur im Kino, auch im Fernsehen feierte der Schauspieler insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren Erfolge und wirkte in mehr als 200 TV-Produktionen mit. Mal war er in den Serien "Derrick", "Die Schwarzwaldklinik" oder "Der Alte" zu sehen. Als Synchronsprecher vertonte er Hollywood-Größen wie Marlon Brando, Yves Montand und Paul Newman. Er starb kurz vor seinem 92. Geburtstag. Mehr dazu

Das Wichtigste zum Coronavirus

Über 50 000 Corona-Tote in Brasilien. Die Zahl der Toten ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden um 641 auf 50 617 gestiegen. Weitere 17 459 Infektionen lassen die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 1 085 038 klettern. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens sieben Mal so viele Menschen infiziert haben, als bislang bekannt. Gestorben seien doppelt so viele Menschen wie erfasst sind. Zur Nachricht

In Bayern werden einige Corona-Regeln aufgehoben oder gelockert. So sind nun private Feiern oder Treffen von Vereinen wieder erlaubt. Auch Hallenbäder oder Thermen können nun Besucher empfangen. Welche Regeln in Bayern gelten und was sich jetzt ändert, lesen Sie hier.

Hubertus Heil: Tönnies muss für Schäden haften. Der westfälische Fleischkonzern sollte nach Auffassung des Bundesarbeitsministers für die Schäden durch den dortigen Corona-Ausbruch haften. "Es muss eine zivilrechtliche Haftung des Unternehmens geben", sagte der SPD-Politiker. Sein Vertrauen in die Firma Tönnies sei auch "gleich Null". Zu den Einzelheiten

Was wichtig wird

Gespräche zwischen den USA und Russland über atomare Abrüstung. Das Treffen findet in Wien auf Ebene der Außenministerien statt. Der letzte große atomare Abrüstungsvertrag "New Start", der die Begrenzung strategischer Kernwaffen regelt, läuft am 5. Februar 2021 aus. Erstmals seit 1972 gäbe es dann keinerlei Limits mehr für Nuklearwaffen. Über die Hintergründe des Treffens berichtet Paul-Anton Krüger.

Europäische Union und China sprechen über gemeinsame Zukunft. Thema sind unter anderem die stockenden Verhandlungen über ein Investitionsabkommen und der Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen. An der Videokonferenz werden für die EU Ratspräsident Charles Michel und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnehmen, von chinesischer Seite Präsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang.

Lufthansa muss Platz im Dax räumen. Deutschlands größte Fluggesellschaft wird im MDax der mittelgroßen Werte gehandelt. Ihren Platz in der ersten deutschen Börsenliga übernimmt der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen. Lufthansa steht vor einer entscheidenden Woche: Die Aktionäre stimmen über den Staatseinstieg ab, nur gut ein Drittel hat sich zur Hauptversammlung angemeldet, berichtet Jens Flottau.

Licht-Aktion der Veranstaltungsbranche. Wegen der Corona-Krise drohe der Branche eine Pleitewelle. Auf ihre schwierige Lage wollen die Firmen am Montag mit einer bundesweiten Lichtaktion hinweisen: 6700 Gebäude sollen rot angestrahlt werden. In der deutschen Veranstaltungswirtschaft sind nach Angaben der Organisatoren etwa eine Million Menschen beschäftigt. Der Jahresumsatz der Branche liege bei 130 Milliarden Euro.

Frühstücksflocke

Wellness im Kiezbad. Die Einrichtung heruntergerockt, die Becken überfüllt, oft Randale: Berlins Schwimmbäder waren berüchtigt. Doch seit Corona fühlt es sich dort an wie im VIP-Bereich eines exklusiven Urlaubsresorts. Die Liegewiesen sind leer, das Planschbecken teilen sich zwei Familien. Im 50-Meter-Becken wiederum sind breite Bahnen abgesteckt. Zur SZ-Kolumne "Alles Gute" von Verena Mayer.

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