SZ Espresso:Der Tag kompakt - die Übersicht für Eilige

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Von Jan Schmidbauer

NSU-Prozess: Beate Zschäpe äußert sich erstmals. Ihr Verteidiger verlas dazu im Gericht eine 50-seitige Erklärung der Angeklagten. Zschäpe bestreitet darin eine Beteiligung an den zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen der rechtsextremen Terrorbande. Sie habe stets erst im Nachhinein davon erfahren. Die Taten hätten ihre Freunde Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt begangen, die beide nicht mehr am Leben sind.

Motiv für Mord an Polizistin. In der Erklärung liefert Zschäpe auch ein Motiv für den Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter. Mundlos und Böhnhardt hätten sie getötet, um ihre Pistole stehlen zu können. Zschäpe entschuldigte sich bei den Opfern und gestand eine moralische Schuld ein. Was will Zschäpe mit ihrer Taktik erreichen? Lesen Sie dazu eine Analyse von Oliver Das Gupta, Annette Ramelsberger und Tanjev Schultz. 248 Tage lang hat Zschäpe im NSU-Prozess geschwiegen. Die Erklärung, die sie heute über ihren Anwalt abgab ist nur eine Ausflucht, kommentiert Annette Ramelsberger.

VW erklärt Affäre um CO₂-Manipulationen für beendet. Der Autokonzern Volkswagen hat heute zudem mitgeteilt, dass statt 800 000 nur 36 000 Autos von manipulierten Kohlendioxid-Werten betroffen seien. Am Nachmittag kam vom Bundesverkehrsministerium allerdings eine relativierende Stellungnahme. Derweil droht VW neuer Ärger. Der Konzern soll amerikanischen Behörden Informationen über ein defektes Bauteil nicht weitergegeben haben. Thomas Fromm berichtet aus Wolfsburg.

Time kürt Merkel zur Person des Jahres. Das neue Cover des US-Magazins zeigt ein Ölgemälde der Bundeskanzlerin, das der irische Künstler Colin Davidson gemalt hat. In all den Krisen des vergangenen Jahres habe die Kanzlerin gegen alle Widerstände ihre Position verteidigt, begründet das Magazin seine Entscheidung. Wen das Magazin in den vergangenen Jahren auf das Cover hob, sehen Sie in einer Bildergalerie.

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Das dunkle Geheimnis des Mozzarella. Italienischer Büffel-Mozzarella gilt als Luxusprodukt. Doch die Herstellung hat eine dunkle Seite: In Kampanien machen Beamte oft unappetitliche Funde. Von natur-Autor Georg Etscheit

Zwölf Dinge, die aus der Arbeitswelt verschwunden sind. Es waren einmal Schreibstuben, Aschenbecher und Tipp-Ex. Von Christina Waechter

Töten mag keiner mehr lernen. Joseph Großmann führt seinen Metzgereibetrieb in Oberbayern in dritter Generation. Einen Lehrling findet er seit Jahren nicht mehr. Von Pia Ratzesberger, Münsing

SZ-Leser diskutieren

NSU-Prozess: Wie bewerten Sie Beate Zschäpes Aussagen? Leser Floeger versucht psychologisch zu analysieren: "Mir scheint, dass die Aussagen, die Frau Zschäpe nun macht, ihrem eigenen Bedürfnis nach Kommunikation, ihrem Wunsch, nicht mehr als verdächtiges Monster dazustehen, geschuldet sind." Wie naundob halten viele Leser die Strategie der Angeklagten für "verteidigungstechnisch klug": "Eine schöne vorbereitete Erklärung, bei der alles bestritten wurde, was bislang nicht unmittelbar bewiesen werden konnte." ( dorpm) Diskutieren Sie mit uns.

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