Syrien:Vierer-Treffen mit Deutschland

Die Türkei will mit Russland, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Lage im Bürgerkriegsland reden.

Die Türkei will mit Russland, Frankreich und Deutschland am 7. September in Istanbul über die Entwicklungen im Bürgerkriegsland Syrien beraten. Man werde sehen, was man gemeinsam unternehmen könne, sagte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan der Zeitung Habertürk online am Sonntag. Eine Bestätigung aus Berlin, Moskau oder Paris lag zunächst nicht vor.

Erst vergangene Woche hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow, dem Chef des russischen Generalstabes der Streitkräfte, Walerij Gerassimow, und mit Bundesaußenminister Heiko Maas in Berlin über Syrien beraten. Nach russischen Angaben ging es vor allem darum, wie in Syrien Bedingungen für die Rückkehr von Flüchtlingen geschaffen und der Friedensprozess vorangebracht werden könnten. Russland unterstützt im Bürgerkrieg den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die Türkei dagegen die Rebellen.

Am Wochenende sind Hunderte syrische Flüchtlinge aus Libanon in ihre Heimat zurückgekehrt. Libanesische Fernsehsender zeigten Aufnahmen von Bussen an der Grenze, die die Syrer in nicht mehr umkämpfte Gebiete bringen sollten. Die libanesischen Sicherheitskräfte erklärten am Samstag, im Kürze würden Hunderttausende Syrer in ihr Land zurückkehren.

In der syrischen Hauptstadt Damaskus einigten sich Vertreter der syrischen Kurden nach eigenen Angaben mit der Regierung auf den Beginn von Gesprächen über ein Ende der Gewalt. Die Regierungen Syriens und Libanons hatten sich auf die Rückkehr der geflüchteten Menschen verständigt. Die UN sehen die Transporte kritisch und argumentieren, die Bedingungen für eine Rückkehr in ein Land, in dem nach sieben Jahren noch immer gekämpft wird, seien noch nicht alle erfüllt.

In dem Konflikt wurden etwa eine halbe Million Menschen getötet, 5,6 Millionen Syrer sind ins Ausland geflohen, 6,6 Millionen wurden innerhalb des Landes vertrieben. Allein Libanon hat nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen.

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