Syrien:UN beklagen Menschenrechtsverletzungen bei Regierung und Aufständischen

Die UN-Kommissarin für Menschenrechte hat sowohl der syrischen Regierung als auch den Aufständischen massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

Die Vereinten Nationen und Human Rights Watch beklagen die dramatische Gewalt in Syrien, für die sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen verantwortlich seien.

So wirft die Menschenrechtsorganistion den Aufständischen schwere Kriegsverbrechen vor. Mehr als ein Dutzend Fälle von Massenerschießungen seien dokumentiert worden, heißt es in einem Bericht. Zudem seien die Rebellen für außergerichtliche Tötungen und Folter von Gefangenen verantwortlich. Dabei handele es sich um Kriegsverbrechen. Konfrontiert mit den Vorwürfen hätten drei Rebellenführer dem Bericht zufolge erklärt, "nur die schlimmsten Verbrecher wurden hingerichtet".

Die UN-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hat sowohl der syrischen Regierung als auch den Aufständischen massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Regierungstruppen griffen immer häufiger Bevölkerungszentren an, sagte Pillay in Genf, zudem gebe es Berichte von Massenexekutionen, die Regierungsgegner verübten. Diese rekrutierten auch Kinder als Soldaten. Pillay rief die Konfliktparteien auf, die Gewalt zu beenden und mit dem neuen UN-Sondervermittler Lakhdar Brahimi zusammenzuarbeiten.

Nach Auffassung der Vereinten Nationen tragen ausländische Kämpfer zur Radikalisierung der Rebellen bei: Eine steigende Zahl, unter ihnen militante Islamisten, beteiligten sich an den Kämpfen, teilte ein vom UN-Menschenrechtsrat beauftragter Untersuchungsausschuss mit. Einige hätten sich den Rebellen angeschlossen, andere operierten unabhängig. Die Regierung von Präsident Assad hatte zuletzt den Golfstaaten und dem Westen vorgeworfen, die Aufständischen durch finanzielle Hilfen und Ausbildung zu unterstützen.

© Süddeutsche.de/dapd/dpa/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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