Syrien-Krieg:Die Sieger jubeln, die Eingeschlossenen bangen

In den zurückeroberten Teilen der Stadt posieren Regierungssoldaten für Selfies. Für die Zivilisten in Ost-Aleppo ist die Zeit der Angst noch nicht vorbei.

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Jubel unter den syrischen Regierungstruppen: Kämpfer des Assad-Regimes recken selbstbewusst ihre Arme in die Höhe, während sie mit ihrem Pick-up-Truck durch einen zurückeroberten Stadtteil von Aleppo fahren.

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Soldaten der Regierungsarmee machen im Hof der antiken Umayyaden-Moschee ein Selfie. Die Moschee im antiken Zentrum Aleppos wurde durch die Kämpfe um das Viertel zum Teil zerstört.

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In den vergangenen Tagen ist es den Regierungssoldaten gelungen, die seit 2012 von den Rebellen gehaltenen Viertel im Ostteil Aleppos fast vollständig wieder einzunehmen - mit der massiven Unterstützung der russischen Luftwaffe sowie schiitischer Milizen aus dem Libanon, Iran, dem Irak und Afghanistan. Am Mittag hieß es von der UN, die Aufständischen kontrollierten gerade noch einen Quadratkilometer ihrer früheren Hochburg in Ost-Aleppo. Am Abend scheint auch das vorbei zu sein - die Rebellen teilen mit, sie hätten sich mit dem Assad-Regime auf eine Waffenruhe verständigt.

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Was das genau bedeutet, für die Kämpfer, aber vor allem für die Zivilisten in Ost-Aleppo, wird sich zeigen. Die syrische Regierung hat die Waffenruhe jedenfalls noch nicht bestätigt.

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Bislang war klar: Wer kann, flieht aus dem unkämpften Gebiet und dessen Umgebung.

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Bilder, die ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP an diesem Dienstag im Stadtteil al-Fardos aufgenommen hat, zeigen, wie vor allem Frauen und Kinder ihr wichtigstes Hab und Gut durch die Straßen tragen.

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Wie schwer es ihr ums Herz ist, ist dieser Frau deutlich anzusehen.

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Während Menschen fliehen, dringen im Tagesverlauf immer neue Schreckensmeldungen aus dem Teil der Stadt, in dem gekämpft wird. Etwa 50 000 Menschen dürften in dem Gebiet eingeschlossen sein, meldet die britische BBC unter Berufung auf einen US-Behördenvertreter. Genau lässt sich das jedoch nicht sagen.

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Einige Bewohner haben Nachrichten nach draußen geschickt, sie hielten sich in verlassenen Wohnungen oder auf den Straßen auf und seien Bombardierungen schutzlos ausgeliefert, berichet die New York Times. In einem unter Beschuss stehenden Gebäude sind nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks zahlreiche Kinder eingeschlossen - möglicherweise mehr als 100, sagte Unicef-Regionaldirektor Geert Cappelaere.

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Die Eingeschlossenen fürchten sich, was ihnen drohen könnte, wenn die Regierungstruppen ihren Stadtteil zurückerobern. Wohl nicht zu unrecht: Wie das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf berichtete, sollen Assad-Truppen mehr als 80 Zivilisten umgebracht haben, als sie Wohnhäuser in den eroberten Gebieten durchkämmten. Auch Frauen und Kinder seien nicht verschont worden.

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Die Rückeroberung der Stadt verläuft offenbar unter völliger Missachtung von Menschenrechten und internationalem Völkerrecht. "Wir haben die schlimmsten Vorahnungen für jene, die noch in dieser letzten teuflischen Ecke von Aleppo sind", sagte UN-Sprecher Rubert Colville. "Die Lage ist höchst bedrohlich und das Leid der Menschen unvorstellbar", sagte der stellvertretende Leiter von Malteser International, Sid Peruvemba.

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Angesichts dieser Berichte scheinen die Appelle, die Demonstranten am Montag in der von Rebellen gehaltenen Stadt Idlib an die Weltöffentlichkeit richteten, schon Makulatur. "Rettet Aleppo, bevor es zu spät ist", heißt es auf dem Plakat.

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(Foto: George Ourfalian/AFP)

Die Stadt selbst ist durch die Kämpfe schwerst zerstört worden. Viele Straßenzüge werden nur noch von Ruinen gesäumt.

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Schuttberge liegen auf den Gehwegen.

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Die Assad-Anhänger im Westen der Stadt versetzte der Vormarsch ihrer Truppen nichtsdestrotrotz in Jubelstimmung.

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(Foto: AFP)

Zahlreiche Menschen zog es hier am Montagabend auf die Straßen. Die Regierungsanhänger feierten den bevorstehenden Sieg über die Rebellen in der früheren Handelsmetropole.

© SZ.de/AFP/dpa/KNA/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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