Syrien-Konflikt:Rebellen setzen Kopfgeld auf Assad aus

Sie wollen den gehassten Diktator "tot oder lebendig": Syrische Oppositionelle haben ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf Präsident Assad ausgesetzt. UN-Vermittler Brahimi dagegen setzt weiterhin auf Diplomatie.

Das Blutvergießen in Syrien nimmt kein Ende, doch immer noch weigert sich Diktator Baschar al-Assad zurückzutreten. Nun haben die syrischen Oppositionellen drastisch reagiert und ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar (19 Millionen Euro) auf den syrischen Präsidenten ausgesetzt.

UN Arab League envoy Lakhdar Brahimi visits Syrian refugee camp i

UN-Vermittler Lakhdar Brahimi (Bildmitte) besucht ein Flüchtlingslager an der syrisch-türkischen Grenze.

(Foto: dpa)

Der Staatsschef könne den Rebellen "tot oder lebendig" übergeben werden, zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag einen Kommandeur der Freien Syrischen Armee. Gezahlt werde die Belohnung von syrischen Geschäftsleuten, die die Opposition unterstützen.

Der Dachverband der syrischen Opposition bereitet sich offenbar bereits auf die Bildung einer Übergangsregierung vor. In einem ersten Schritt werde der syrische Nationalrat 115 neue Mitglieder aufnehmen und die Zahl der Delegierten damit auf 400 erhöhen, sagte der türkische Gesandte in dem Gremium, Halit Hoca, der Nachrichtenagentur Anadolu. Die neuen Mitglieder nähmen bereits am nächsten Treffen der Organisation am 10. Oktober in Katar teil.

Der internationale Syrien-Gesandte der Vereinten Nationen, Lakhdar Brahimi, reiste am Dienstag in ein Flüchtlingslager in der Türkei. Brahimi besuchte das Camp in der Grenzprovinz Hatay, während vor den Toren syrische Demonstranten gegen Präsident Assad protestierten. Die Türkei hat mehr als 80.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen und dient den Anführern der Freien Syrischen Armee als Rückzugsort.

Ein Mitglied von Brahimis Delegation sagte vor der Abreise in die Türkei, Brahimi werde möglicherweise bald zu einem zweiten Gespräch mit Präsident Assad nach Syrien reisen.

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