Syrien-Konflikt:Obama droht Assad mit Militärschlag

US-Präsident Barack Obama geht im Syrien-Konflikt einen Schritt weiter: Sollte Machthaber Baschar al-Assad chemische Waffen nutzen oder ihren Einsatz vorbereiten, würden die USA militärisch eingreifen.

US-Präsident Barack Obama hat mit einem Militärschlag gegen Syrien gedroht, sollte das Assad-Regime chemische Waffen einsetzen oder deren Einsatz vorbereiten. Das berichten US-Medien, unter ihnen die Zeitungen New York Times und Washington Post.

Bis jetzt habe er kein militärisches Engagement im Syrien-Konflikt angeordnet, sagte Obama vor Journalisten in Washington. Aber die US-Regierung habe dem Regime von Präsident Baschar al-Assad und "jedem Spieler in der Region unmissverständlich klargemacht, dass es eine rote Linie für uns wäre, es enorme Konsequenzen hätte, wenn wir an der Chemiewaffenfront Bewegung oder einen Einsatz sehen", sagte der US-Präsident. "Das würde meine Kalkulationen erheblich ändern."

Die USA beobachteten die Situation sehr sorgfältig, sagte Obama. "Wir haben eine Reihe von Eventualplänen zusammengestellt." Die Frage der Chemiewaffen betreffe nicht nur Syrien, sondern auch enge Verbündete in der Region, einschließlich Israel. "Wir können keine Situation akzeptieren, in der chemische oder biologische Waffen in die Hände der falschen Leute fallen".

Der US-Geheimdienst CIA geht davon aus, dass das syrische Regime über mehrere hundert Liter chemischer Kampfstoffe verfügt, unter anderem Senfgas, Tabun und das Nervengas Sarin. Die USA haben zudem den Verdacht, dass Syrien für die Produktion technische Hilfe aus Iran erhält.

Assad hatte bereits Mitte Juli angekündigt, dass er keine chemischen Waffen einsetzen werde - außer im Falle einer ausländischen Intervention. Einen Tag später korrigierte die Regierung ihre Aussagen und versicherte, Syrien würde "niemals chemische und biologische Waffen nutzen". Trotzdem reagierte Obama daraufhin mit der Warnung, die USA würden Anzeichen von chemischen Waffen in Syrien genau beobachten.

Israels Außenminister Avigdor Lieberman hatte mit Krieg gedroht, sollten chemische Kampfmittel aus Syrien in die Hände der islamistischen Hisbollah gelangen.

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