Syrien:Kampfpause in Idlib

Am Himmel über der syrischen Provinz Idlib sind am Freitag erstmals seit Wochen keine syrischen und russischen Kampfflugzeuge geflogen. Bis zum Nachmittag gab es damit keine Luftangriffe und Bombardierungen, und auch ansonsten hielt die am Donnerstag zwischen den Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdoğan, am Donnerstag vereinbarte Waffenruhe. Das berichteten Einwohner der letzten Rebellenhochburg in Syrien und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien. Sechs Stunden hatten Putin und Erdoğan in Moskau verhandelt. Ihr Deal friert praktisch die derzeitigen Frontlinien ein. Die Türkei konnte sich mit ihrer Forderung nicht durchsetzen, die von Russland unterstützten Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad müssten sich auf ihre Positionen zu Beginn ihrer vor drei Monaten begonnenen Offensive zurückziehen. Das dürfte Hunderttausende vor Bomben und Kämpfen geflüchtete Zivilisten daran hindern, in ihre Heimatorte zurückzukehren, die nun unter Kontrolle der syrischen Regierung sind. Im syrischen Bürgerkrieg sind über die Jahre immer wieder Waffenruhen vereinbart worden. Alle wurden nach wenigen Monaten gebrochen, Regierungsoffensiven eroberten immer mehr Gebiete zurück. Das Abkommen sieht vor, entlang der Schnellstraße M4 einen zwölf Kilometer breiten Korridor einzurichten, wo ab 15. März russische und türkische Truppen patrouillieren sollen.

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