Syrien:IS-Hochburg Raqqa eingekesselt

Nach Angaben von kurdischen Milizen ist die syrische Stadt für die Terrormiliz nur noch über den Euphrat erreichbar. Der IS hat in Syrien zuletzt große Gebiete verloren.

Von den USA unterstützte syrische Milizen haben nach eigenen Angaben die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Raqqa weitgehend eingekesselt. Die letzte größere Straße aus der syrischen Stadt heraus sei abgeriegelt worden, sagte ein Insider einer kurdischen Miliz der Nachrichtenagentur Reuters. Raqqa gilt als Hauptstadt des vom IS ausgerufenen Kalifats.

"Die Unterbrechung der Straße zwischen Raqqa und Deir al-Sor bedeutet, dass die Hauptstadt des Daesch (IS) praktisch auf der Landseite abgeschnitten ist", sagte der Insider. Der einzige verbliebene Weg aus der Stadt heraus sei jetzt über den Euphrat. Nach Informationen der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind die Brücken über den Euphrat nach Raqqa durch Luftangriffe zerstört worden.

Aus Kreisen kurdischer Milizen hieß es, die Einkesselung von Raqqa sei ein großer Sieg. Es bleibe aber noch viel zu tun. Die in dem Gebiet kämpfenden Demokratischen Kräfte Syriens (englische Abkürzung SDF) bestätigten, dass sie die Straße zwischen Raqqa und Deir al-Sor erobert hätten. Die SDF sind der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen den IS in Syrien. Zu ihnen gehören Kurdenmilizen wie die YPG, sunnitisch-arabische Gruppen, syrische Turkmenen (Turkomanen) und christliche Aramäer.

Der IS äußerte sich zunächst nicht zu der neuen militärischen Lage. Die Terrororganisation hat in Syrien in den vergangenen Monaten große Gebiete verloren. SDF-Kämpfer sind seit November im Rahmen einer Operation zur Umzingelung und Rückeroberung Raqqas auf dem Vormarsch. Unterstützt werden sie von Luftangriffen der US-geführten internationalen Koalition. Zeitgleich zum Angriff auf Raqqa läuft im Nordirak eine Offensive auf die IS-Hochburg Mossul.

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