Syrien:Assad gibt erstmals Verluste zu

In einer Durchhalte-Rede zum Märtyrer-Tag spricht der syrische Präsident Baschar al-Assad von "Tausenden Schlachten" - mit Vormärschen und Rückzügen, Siegen und Verlusten für die eigene Armee.

Der von zahlreichen Rebellengruppen bekämpfte syrische Präsident Baschar al-Assad hat erstmals Verluste seiner Streitkräfte in dem seit mehr als vier Jahren andauernden Bürgerkrieg eingeräumt. "Wir reden nicht von Dutzenden, nicht von Hunderten, sondern Tausenden Schlachten, und natürlich gibt es bei Schlachten Vormärsche und Rückzüge, Siege und Verluste", sagte Assad am Mittwoch in einer Rede zum syrischen Märtyrer-Tag. Assad hielt die Rede in einer Schule für Kinder von Soldaten, die im Krieg getötet wurden. Die syrische Armee musste kürzlich schwere Verluste hinnehmen. Im Norden eroberten Islamisten die wichtigen Städte Idlib und Dschisr al-Schugur. Auch im Süden sind die Rebellen auf dem Vormarsch. Assad rief seine Soldaten auf, sich nicht entmutigen zu lassen: "In Schlachten (. . .) kann sich alles ändern, außer dem Glauben an den Kämpfer und dem Glauben des Kämpfers an den Sieg." Seit März 2011 starben mehr als 220 000 Menschen im Syrien-Konflikt.

Washington setzt Millionen-Kopfgeld aus

16 kurdische Kämpfer wurden laut Aktivisten am Mittwoch bei einem Angriff der Miliz Islamischer Staat (IS) auf kurdische Sicherheitskräfte im Nordosten getötet, mehrere verletzt. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zündete ein Selbstmordattentäter eine Autobombe bei einem Posten der Sicherheitskräfte in Hassaka, IS-Kämpfer seien in das Gebäude eingedrungen und dann bei heftigen Gefechten getötet worden.

Die USA haben Millionen-Kopfgelder auf vier mutmaßliche ranghohe IS-Anführer ausgesetzt. Für Informationen, die zu Tod oder Festnahme von Abdel Rahman Musafa al-Kaduli führen, wird der vom US-Außenministerium veröffentlichten Liste zufolge eine Belohnung von sieben Millionen Dollar (6,25 Millionen Euro) ausgesetzt. Er gilt als Stellvertreter des früheren Al-Qaida-Chefs im Irak, Al-Sarkawi. Auf den Anführer des IS im Irak, Abu Bakr al-Bagdadi, hatte die US-Regierung bereits zehn Millionen Dollar ausgesetzt. Etwa fünf Millionen Dollar stehen auf den Syrer Abu Mohammed al-Adnani (38), ebenso auf den Georgier Tarchan Bariaschwili, er leite ein Gefängnis bei Raqqa, in dem westliche Geiseln gefangen gehalten worden seien. Drei Millionen Dollar sind auf den Tunesier Tarik bin al-Tahar ausgesetzt, er soll Selbstmordattentäter anführen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: