Zum ersten Mal in den bislang 107 Verhandlungstagen hört man jetzt seine Stimme. Bis jetzt hatte der ältere Herr auf der Anklagebank eifrig mitgeschrieben, wenn Sachverständige aufgerufen waren. Oder er hatte nach seiner Brille gekramt, wenn die Anklage schockierende Bilder oder Organigramme des Grauens an die Leinwand projizierte. Manchmal hat er nur die Gesichter von Zeugen gemustert, wenn diese ihre Erlebnisse schilderten, das Auge über dem Muttermal in der linken Gesichtshälfte leicht zusammengekniffen. Manchen Beobachtern kam der Mann vor wie ein Ermittler in eigener Sache.
Folter-Prozess:Hinter der Sonne liegt die Hölle
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An seiner Stimme hätten ihn Zeugen erkennen können, aber der Angeklagte sagt nur ein einziges Wort. Über Assads Foltergefängnisse, die Schuld des Einzelnen und wie ein deutsches Gericht darüber urteilen soll.
Von Moritz Baumstieger und Lena Kampf, Koblenz
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