Syrien:Assad-Anhänger stürmen saudische Botschaft

Nach der Entscheidung der Arabischen Liga für eine Aussetzung der Mitgliedschaft Syriens haben wütende Anhänger von Präsident Assad Auslandsvertretungen in ihrem Land angriffen. Hunderte Männer stürmten die saudische Botschaft.

Nach der Entscheidung der Arabischen Liga für eine Aussetzung der Mitgliedschaft Syriens haben wütende Anhänger von Präsident Baschar al-Assad Auslandsvertretungen in dem Land angriffen. In der Hauptstadt Damaskus stürmten Hunderte Männer am Samstagabend die saudiarabische Botschaft. Anwohnern zufolge riefen sie dabei Parolen zur Unterstützung Assads.

pro-Syrian demostrators during a protest held in front of the Qat

Nach dem Ausschluss Syriens gab es Demonstrationen vor den Botschaften der Staaten der arabischen Liga in Damaskus.

(Foto: dpa)

Ähnliche Angriffe soll es auch auf das französische und das türkische Konsulat in der Stadt Latakia gegeben haben. Saudi-Arabien verurteilte den Vorfall scharf und warf den syrischen Sicherheitskräften vor, nicht eingegriffen zu haben. Das Außenministerium in Riad teilte mit, eine Gruppe von Demonstranten habe sich vor der Botschaft versammelt, Steine geworfen und dann die Botschaft gestürmt. Die syrischen Sicherheitskräfte hätten nichts getan, um dies zu verhindern. Erst später hätten sie die Demonstranten aus der Botschaft gewiesen.

Saudi-Arabien hat seinen Botschafter bereits seit August aus Syrien abgezogen, nachdem das Königreich Syrien zu einem Ende der Gewalt gegen Regierungsgegner aufgefordert hatte. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüßte den Beschluss der Arabischen Liga und sprach von einer "starken und mutigen" Entscheidung zum Schutz von Zivilisten.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle bezeichnete die Entscheidung der Arabischen Liga als wichtiges Signal und forderte auch Konsequenzen des UN-Sicherheitsrats. Die britische Regierung forderte Assad erneut zum Rücktritt auf. Die Arabische Liga hatte die Mitgliedschaft Syriens am Samstag überraschend ausgesetzt. Der Staatenbund kündigte am Samstag wirtschaftliche und politische Sanktionen gegen die autokratische Regierung in Damaskus an, die seit Monaten mit Gewalt gegen die Opposition vorgeht. Zudem rief die Liga die Mitglieder auf, ihre Botschafter aus Syrien abzuziehen.

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