Syrer in Deutschland:„Niemand weiß doch heute, wie es in Syrien weitergeht“

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Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Essen den Sturz der Assad-Diktatur gefeiert. (Foto: Roberto Pfeil/dpa)

Die Debatte um eine schnelle Rückkehr macht Betroffenen Angst – etwa in Essen, wo besonders viele Menschen aus dem Bürgerkriegsland leben.

Von Christian Wernicke, Essen

Der Sturz des Diktators, der Sieg der Rebellen – die Weltgeschichte hat die drei Freundinnen aus der Bahn geworfen. Suha A., Essraa E. und Sara A. geraten ins Schwärmen, wenn sie erzählen, wie sie auf ihren Handys „das Unvorstellbare“ miterlebt haben: „Assad ist weg!“ Suha und Essraa waren dabei am Sonntag, als in Essens Innenstadt spontan 11 000 Menschen aus dem Ruhrgebiet ein Freudenfest feierten. Aber die Stimmung der drei jungen Frauen schlägt im Gespräch um, jäh und immer wieder. Während in Syrien die Verwandten auf Freiheit und Demokratie hoffen, kriecht die Ungewissheit in ihre Köpfe. „Es kann doch nicht sein, dass die Deutschen uns jetzt rausschmeißen“, sagt Essraa (18). Pause, dann: „Oder?“ Sara (19) flüstert: „Ich habe Angst.“

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