Süssmuth-Kommission:Bewerbung um die besten Köpfe

Die von Innenminister Otto Schily eingesetzte Einwanderungskommission schlägt vor, jährlich bis zu 50.000 qualifizierte Zuwanderern eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Deutschland zu geben.

Deutschland öffnet sich für die 20.000 Punktbesten

Von ihnen kommen zunächst 20.000 Menschen, die gemäß eines Punktesystems als besonders geeignet und qualifiziert gelten. Sie dürften unbefristet in Deutschland bleiben und bräuchten zum Zeitpunkt der Einwanderung keinen Arbeitsplatz vorweisen.

Hinter dieser Regelung steht der Gedanke, das Schrumpfen der Bevölkerung abzudämpfen.

Weitere 20.000 qualifizierte Arbeitnehmer sollen bei nachweisbarem Mangel an Arbeitskräften einreisen dürfen und für zunächst fünf Jahre bleiben. Sie können aber weiter Punkte sammeln und sich später auf Dauer in Deutschland aufhalten.

Besonders auf junge Menschen richtet sich die Idee, Zuwanderern deutsche Ausbildungsplätze zu vermitteln.

Hochqualifizierte Spitzenkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft sollen darüber hinaus unbeschränkt kommen dürfen. Zunächst gelten aus dieser Gruppe 10.000 Zuwanderer im Jahr als wahrscheinlich.

Schätzungsweise 220.000 Menschen kommen jährlich

All diese Menschen dürfen wie nach bisherigem Recht ihre Familien mit nach Deutschland holen. Nach wie vor kommen darüber hinaus Menschen als Asylbewerber, Flüchtlinge, Aussiedler und jüdische Einwanderer ins Land.

Daher geht der Bericht von einem Volumen von zunächst etwa 220.000 Zuwanderern pro Jahr aus.

In der Frage von Asylbewerbern und Flüchtlingen schlägt der Bericht die Straffung von Verfahren und Sicherung des Aufenthaltsstatus vor. Außerdem empfiehlt der Bericht Maßnahmen zur Integration von Einwanderern.

Viele dieser Aufgaben solle eine neue Bundesbehörde wahrnehmen. Ein Rat soll jährlich feststellen, wie die Praxis angepasst werden muss.

Integration wird Milliarden kosten

Die Neuankömmlinge sollten nach Meinung der Kommission an Integrationskursen teilnehmen. Sie sollten 600 Stunden dauern und Kenntnisse in Sprache, Gesellschaft und Berufsleben vermitteln. Hier orientiert sich der Vorschlag stark an der Praxis in den Niederlanden.

Die Finanzierung dieser Programme werde nach Einschätzung der Kommissionsvorsitzenden Rita Süssmuth Milliarden kosten.

Die Investition lohne sich aber. Deutschland werde sonst den Wettbewerb um die besten Köpfe verlieren.

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