Wahl in Südtirol:Es ist ein Kreuz

Wahl in Südtirol: Südtirol ist reich und so schön, dass hier jedes Jahr 35 Millionen Übernachtungen gebucht werden. Alles wunderbar also?

Südtirol ist reich und so schön, dass hier jedes Jahr 35 Millionen Übernachtungen gebucht werden. Alles wunderbar also?

(Foto: Micheal Rucker/ddp)

Südtirol wird von der "Partei" regiert, und zwar seit einer gefühlten Ewigkeit und mit viel Erfolg. Jetzt wollen auch die Populisten mitmischen. Über das Miteinander und Durcheinander in nervösen Zeiten.

Von Oliver Meiler

Jesus kommt aus Lajen, einem Dorf am Eingang zum Grödnertal, 1100 Meter über dem Meeresspiegel, Südtirol. Muss ja, er ist überall. Er hängt frei an kleinen Holzkreuzen, groß und schwer an Hauswänden, auch mal geschützt in Sichtkästen. In einer der letzten Spitzkehren auf der Straße rauf zum Dorf haben sie frische Geranien vor ein Kruzifix gelegt, sattrot. Etwas weiter oben liegt ein kleiner Haufen Äpfel vor dem Herrn, rot auch die, liebevoll hindrapiert. Er soll über Lajen wachen, in jeder Kurve des Lebens. Die örtliche Feuerwehr wirbt wie alle im Land mit dem Spruch: "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr." Auch das ist Italien, auch wenn es sich nicht wie Italien anfühlt, nicht wie Italien klingt, nicht wie Italien riecht.

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