Süddeutsche Zeitung

Südsudan:Eine Million Menschen von Hungersnot bedroht

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Hunderttausende Menschen sind im Südsudan, dem jüngsten Staat Afrikas, auf der Flucht. Vor allem Frauen und Kinder sind extrem unterernährt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon befürchtet eine Hungersnot.

Vor allem Frauen und Kinder sind extrem unterernährt: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat vor einer Hungersnot im Südsudan gewarnt. Sollte nicht umgehend gehandelt werden, drohten bis zu eine Million Menschen in den kommenden Monaten Hunger zu leiden. Schon jetzt hätten Hunderttausende durch den Konflikt Vertriebene zu wenig zu essen.

20 Hilfswerke, darunter die Caritas und Oxfam, haben zu mehr Unterstützung für die Krisenregion aufgefordert - auch sie warnten vor einer massiven Hungersnot.

Im Südsudan war im Dezember ein lange schwelender Konflikt zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen Stellvertreter Riek Machar mit Kämpfen in Juba eskaliert. Die beiden Politiker gehören unterschiedlichen Ethnien an, deren Verhältnis untereinander seit Jahren gespannt ist. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts in dem erst 2011 gegründeten afrikanischen Staat wurden Tausende Menschen getötet. Etwa 900 000 Zivilisten sind auf der Flucht.

Nach eigenen Angaben haben die südsudanesischen Streitkräfte mittlerweile die Kontrolle über die strategisch wichtige Ölstadt Bentiu verloren. Der Sprecher der Armee von Präsident Kiir erklärte, Machars Rebellen seien am Vortag in die Stadt einmarschiert. Die Regierungstruppen seien zuvor abgezogen.

Machar will die Hauptstadt einnehmen

Der Sprecher warf den Rebellen vor, nach ihrem Einmarsch "unschuldige Zivilisten" getötet und "Grausamkeiten" verübt zu haben. Von unabhängiger Seite konnte das nicht überprüft werden. Die Rebellen hatten Bentiu im vergangenen Dezember schon einmal eingenommen. Einen Monat später vertrieben die Regierungstruppen sie aber wieder aus der Stadt.

Der ehemalige Vize-Präsident Machar hatte Anfang der Woche bekanntgegeben, sein Ziel sei die Einnahme der Hauptstadt Juba sowie der strittigen Ölfelder. Er sehe "keinen Grund", die Macht mit Kiir zu teilen.

So wie Bentiu wurden auch andere Schlüsselstädte abwechselnd von der Regierung und den Rebellen kontrolliert. Dazu gehören Malakal, die Hauptstadt des Bundesstaats Upper Nile, und Bor, die Hauptstadt des Bundesstaats Jonglei. Der Südsudan ist seit 2011 unabhängig und damit der jüngste Staat Afrikas.

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