13 000 Blauhelmsoldaten sollen im Südsudan die Zivilbevölkerung schützen - eine Aufgabe, der die Verantwortlichen der Unmiss genannten Mission scheinbar nicht gewachsen sind. Am Mittwoch entließ der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon den Kommandeur der Truppe wegen schwerwiegenden Fehlverhaltens. Der aus Kenia stammende Missionschef Johnson Mogoa Kimani Ondieki hatte es mit seinen Soldaten einer Untersuchung zufolge nicht geschafft, gegen die Gewalt in der Hauptstadt Juba vorzugehen. Im Juli kam es dort zu Kämpfen zwischen den Streitkräften des Präsidenten Salva Kiir und den Anhängern seines Rivalen Riek Machar. 300 Menschen starben, 73 allein bei einem Angriff auf eine Flüchtlingseinrichtung, die eigentlich unter dem Schutz der Blauhelme stand. Der Mission wird vorgeworfen, viel zu passiv reagiert zu haben - auch bei einem zweiten Vorfall im Juli. Unweit des Hauptquartieres von Unmiss stürmten 100 Bewaffnete ein Hotel. Mehrere Frauen wurden vergewaltigt, Männer gefoltert. Trotz Hilferufen unternahmen die Blauhelme nichts. Nach Veröffentlichung eines Untersuchungsberichts nahmen Südsudans Behörden nun 17 Soldaten fest. Kenia protestierte gegen die Entlassung des Missionschefs und kündigte an, seine Blauhelme aus dem Land abzuziehen.
Südsudan:Blauhelm-Chef in Südsudan entlassen
Johnson Mogoa Kimani Ondieki wird vorgeworfen, nicht wirkungsvoll gegen die Gewalt in der Hauptstadt Juba vorzugehen.
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