Es war gegen halb zehn am Samstagabend, als Woo Won-shik, der Sprecher der südkoreanischen Nationalversammlung, bekannt gab, dass die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk-yeol gescheitert sei. Auf dem Platz beim Joenil-Gebäude in Gwangju, auf dem sich etwa 2000 Menschen vor einer Videowand versammelt hatten, ging ein enttäuschtes Seufzen durch die Reihen. Sie hatten hier seit dem frühen Abend in der Hoffnung gewartet, den Anfang vom politischen Ende des Präsidenten Yoon zu erleben nach dessen Putschversuch gegen die heimische Demokratie.
Staatskrise in Seoul:Der nächste Schlag gegen Südkoreas Demokratie
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Yoon Suk-yeol bleibt Präsident, weil seine Partei die Abstimmung über die Amtsenthebung boykottiert. Die konservative PPP will ihn trotzdem nicht mehr regieren lassen. Klingt nach Chaos? Ist es auch.
Von Thomas Hahn, Gwangju

Meinung Südkorea:Dass Präsident Yoon im Amt bleiben darf, ist demokratisches Versagen auf allen Seiten
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