Der Tag, an dem Südkoreas Präsident Yoon Suk-yeol seines Amtes enthoben wurde, begann mit Zeichen von den Straßen. Im ganzen Land setzten sie sich am frühen Samstagnachmittag wieder Menschen in Bewegung, um gegen Yoon zu protestieren und gegen dessen kurzlebigen Versuch vom 3. Dezember, die Opposition per Kriegsrecht auszuhebeln. In Seoul waren die U-Bahnen zur Nationalversammlung voll. Zehntausende versammelten sich auf den Straßen vor dem Parlamentsgebäude im Stadtteil Yeouido. Sie demonstrierten mit Fahnen, Plakaten, Bannern und Luftballons. Reden und Musik erfüllten die Luft, Händler verkauften elektrische Kerzen und Protestleuchten. Die Demonstration wirkte teilweise wie ein Volksfest. Die Leute strahlten eine ruhige Entschlossenheit aus.
Südkoreas Präsident abgesetzt:Jubelszenen wie bei einem Fußballspiel
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Die Abgeordneten im südkoreanischen Parlament stimmen für die Amtsenthebung. Viele Koreaner sind erleichtert, aber noch ist die Staatskrise nicht ausgestanden.
Von Thomas Hahn, Seoul
Staatskrise in Südkorea:Ringen um die Demokratie
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