Südchinesisches Meer:Chinesische Marine zwingt US-Kriegsschiff zu Ausweichmanöver

Die Lage ist angespannt im Südchinesischen Meer: China streitet in dem Gebiet mit seinen Nachbarn über Territorien. Zwei Kriegsschiffe der USA und Chinas wären dort beinahe zusammengestoßen.

Ein US-Lenkwaffenkreuzer ist im Südchinesischen Meer beinahe mit einem chinesischen Kriegsschiff kollidiert. Nach US-Militärangaben versuchte das chinesische Schiff, die USS Cowpens zu stoppen. Das US-Marineschiff habe ein Ausweichmanöver machen müssen, "um eine Kollision zu verhindern", sagte ein Sprecher der Pazifik-Flotte laut US-Truppenzeitschrift Stars and Stripes.

Das chinesische Schiff habe ebenfalls seinen Kurs geändert, nachdem eine Kommunikation von Brücke zu Brücke hergestellt werden konnte, erläuterte ein US-Militärvertreter in einer E-Mail auf Anfrage von Reuters.

Der Zwischenfall sei am 5. Dezember in internationalen Gewässern nahe des neuen chinesischen Flugzeugträgers Liaoning passiert. An dem Tag war US-Vizepräsident Joe Biden zu Besuch in Peking.

Das Problem sei am Ende durch Gespräche zwischen der USS Cowpens und dem chinesischen Flugzeugträger gelöst worden, schrieb das Blatt. Die Liaoning, die bisher nur zu Trainingszwecken eingesetzt wird, kreuzt erstmals im Südchinesischen Meer. Weshalb es beinahe zur Kollision kam, blieb zunächst unklar.

Die US-Regierung habe den Vorfall "auf hoher Ebene" bei der chinesischen Führung vorgebracht, schrieb das Blatt. In Peking gab es zunächst keine offizielle Reaktion.

Wegen Streitigkeiten zwischen China und seinen Nachbarländern ist die Lage im Südchinesischen Meer ähnlich wie in dem mit Japan strittigen Seegebiet im Ostchinesischen Meer angespannt. China erhebt weitreichende Territorialansprüche in dem Meeresgebiet.

In der Region haben sich die Spannungen zuletzt verstärkt, nachdem China eine Luftverteidigungszone um eine umstrittene Inselgruppe im Ostchinesischen Meer ausgerufen hatte. Die Erklärung stieß in Japan und Südkorea auf scharfe Kritik. Die USA warfen der Regierung in Peking eine Provokation vor. Zudem ließen Japan, Südkorea und die USA weiterhin unangemeldet Militärflugzeuge durch das Gebiet fliegen, womit sie die Luftverteidigungszone faktisch ignorierten.

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