Südafrika:Lasst sie plündern

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Bei den Aufständen gegen die Apartheid, sagt Mike Nkuna, seien keine Geschäfte von Schwarzen angezündet worden. Heute aber werde alles angezündet und zerstört. (Foto: OH)

Mike Nkuna ist einer der reichsten schwarzen Südafrikaner. Als seine Shopping Malls geplündert wurden, war ihm klar, dass die Menschen Angst haben. Also versucht er, sie ihnen zu nehmen.

Von Bernd Dörries, Johannesburg

Eigentlich betet Mike Nkuna morgens erst einmal, bevor er frühstückt und ins Büro geht. An diesem Montag im Juli aber merkte er, dass etwas passiert war: Brennende Supermärkte, zerstörte Scheiben, überall Plünderungen. Nkuna setzte sich ins Auto und fuhr zur Jabulani Mall in Soweto, der riesigen Township von Johannesburg. Er sah Leute, die Scheiben einwarfen und alles rausholten aus den Geschäften, sie kamen ihm mit Fernsehern und Babykleidung in den Armen entgegen. Er lief zur Polizeistation gegenüber, wollte Hilfe holen. Aber das Tor zur Polizeistation war zu - und kein Beamter zu sehen.

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