"Was ist das für ein Land?", fragt Christina Zvinterikos und blickt durch die große Glastür nach draußen. Sie schaut auf die Hauptstraße von Durban, der Küstenstadt im Osten Südafrikas. Sie schaut auf Menschen, die in Einkaufswagen das abtransportieren, was noch zu klauen ist in den Supermärkten. Sie schaut auf einen Mann, der einen neuen Lederschuh aus den Müllbergen am Straßenrand holt und überlegt, was man mit der einen Hälfte eines Paars anfangen kann. Und sie schaut auf den Typen mit den bunten Shorts gegenüber an der Bushaltestelle. "Sobald wir weg sind, kommt er", sagt Zvinterikos. Sie trägt ein blau-kariertes Kleid, flache Lederschuhe und eine schwarze Hornbrille, sitzt auf einem roten Barhocker aus Metall, neben ihr der Onkel und die Nichte. Dahinter zwei kurze Stahlstangen.
Südafrika:Die Wut hat nur einen Funken gebraucht
Ein Ex-Präsident wird verhaftet und ganze Regionen Südafrikas versinken in Anarchie. Die Bürger fragen sich: Was davon ist echter Zorn und was organisierte Gewalt, die den Staat zersetzen soll?
Von Bernd Dörries, Durban
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