Stuttgart:Polizei-Eskorte

Ein Abgeordneter der AfD löst im baden-württembergischen Landtag einen beispiellosen Eklat aus. Die Landtagspräsidentin muss sogar die Polizei rufen.

Ein AfD-Abgeordneter hat im Stuttgarter Landtag einen Polizeieinsatz ausgelöst. Stefan Räpple musste von Polizeibeamten aus dem Saal begleitet werden, auch sein inzwischen fraktionsloser ehemaliger Parteifreund Wolfgang Gedeon wurde von Polizisten hinausgebeten. Anlass war eine von der AfD angestoßene Debatte über vermeintlich "linksideologische Einflüsse" in Kindergärten. "So sind sie, die roten Terroristen", rief Räpple während der Debatte in Richtung der SPD. Da rief ihn Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) zum ersten Mal zur Ordnung. FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke sagte dann in seiner Rede, die "geistigen Vorläufer von Leuten wie Herrn Räpple" seien "im Stechschritt durch das Brandenburger Tor marschiert". Räpple bestand schreiend auf einem Ordnungsruf gegen Rülke. Landtagspräsidentin Aras folgte dem nicht, sagte Räpple aber die Möglichkeit einer Erklärung zu. Räpple rief jedoch weiter dazwischen und wurde schließlich des Saales verwiesen. Erst nachdem drei Polizisten minutenlang auf ihn eingeredet hatten, stand er auf. Der AfD-Landesvorstand will Räpple nach dem Vorfall aus der Partei ausschließen. Gedeon rief Aras später zu, so könne sie ein Parlament in Anatolien führen, aber nicht in Deutschland. Daraufhin schloss Aras auch ihn aus, auch er ging erst nach Aufforderung durch die Polizei.

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