Stuttgart 21:"Nur Brachialgewalt"

Stuttgart-21-Gegner können nur zuschauen: Trotz massiven Widerstands fallen im Stuttgarter Schlosspark die ersten Bäume - zuvor war die Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Polizei eskaliert.

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Parkschützer und Stuttgart-21-Gegner können nur zuschauen: Trotz massiven Widerstands fallen im Stuttgarter Schlosspark die ersten Bäume.

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Im Stuttgarter Stadtpark haben Arbeiter in der Nacht zum Freitag mit dem Abholzen der Bäume für das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 begonnen.

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Gegen ein Uhr rückten die Bagger an: Die Baumfällarbeiten begannen beschützt von etwa 1000 Polizisten ...

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... und begleitet von heftigen und lautstarken Protesten.

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Hunderte Parkschützer und Hunderte Polizisten standen sich auch frühmorgens noch im Schlossgarten gegenüber. Immer wieder machten Demonstranten ihrem Unmut mit Pfiffen oder Sprechchören Luft.

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Die Proteste blieben aber friedlich - im Gegensatz zum Vortag.

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Am Donnerstag war der Streit um den Bahnhofs-Neubau Stuttgart 21 eskaliert. Demonstranten wollten um jeden Preis verhindern, dass Bäume gefällt werden, die Polizei griff durch. Sie setzte angeblich auch Reizgas und Schlagstöcke ein. Mit Wasserwerfern sollten ...

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... Wege im Schlossgarten freigeräumt werden. Ein Polizeisprecher sagte, die Beamten versuchten "eine Gitterlinie" aufzustellen, um die Bauarbeiten zu sichern.

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Die Zufahrt werde von "Hunderten von Menschen" blockiert, die zum Teil auch Polizisten bedrängten. Die Beamten müssten jetzt mit sehr vielen Kräften den Weg frei räumen. Die Parkschützer wehren sich gegen die Abholzung von Bäumen, die im Zuge des Umbaus des Stuttgarter Hauptbahnhofs weichen sollen. Sie werfen der Polizei vor, mit ...

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... Schlagstöcken auf Demonstranten loszugehen. Auch Kinder wurden verletzt. Die Polizei setzte außerdem Reizgas ein. Ein Polizeisprecher sagte, es werde ...

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... "unmittelbarer Zwang angewandt". Wenn die Demonstranten sich nicht rechtlich einwandfrei verhielten, "dann kann die Polizei auch mal hinlangen", sagte der Sprecher.

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Die Polizei holte neun Aktivisten aus den Bäumen im Schlossgarten, die dort gegen das Fällen protestierten, wie dieser Aktivist von "Robin Wood". Sie wurden aus bis zu 14 Metern Höhe geholt. Dafür setzten Spezialkräfte einen Kran mit Hebebühne ein. Um Mitternacht begann die vegetationsfreie Zeit, in der es erlaubt ist, Bäume zu fällen. "Solche Buchen werden hier nicht mehr wachsen", ist eine Demonstrantin überzeugt. "Das ist einfach unfassbar. Statt Gesprächen gibt es nur Brachialgewalt."

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Warum genau die Demonstrationen und der Polizeieinsatz so eskalierten, ist noch unklar. An diesem Freitag will sich auch der Bundestag damit beschäftigen.

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Hunderte Demonstranten, darunter Kinder und ein Baby, wurden durch Reizgas an den Augen verletzt.

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Zudem wurden laut den Demonstranten mehrere Nasenbrüche durch Polizeigewalt gezählt: "Die schlagen richtig zu, mit Schlagstöcken, aber auch mit der Faust."

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"Es wurde kein Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen gemacht", sagte ein weiterer Sprecher der Demonstranten zum harten Durchgreifen der Polizei.

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Ein anderer Sprecher der Gegner fügte hinzu: "Das sind wirklich bürgerkriegsähnliche Zustände." Laut den Aktivisten haben die Baumfällarbeiten bereits begonnen, der Polizeipräsident Siegfried Stumpf sagte stattdessen, die Fällarbeiten würden erst in der Nacht zum Freitag aufgenommen und sollen bis Samstag dauern. Danach werde das Baulager durch einen Zaun abgesperrt.

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Neben Stuttgarter Polizisten seien auch die Bundespolizei und Beamte aus anderen Bundesländern im Einsatz, teilte das Polizeipräsidium Stuttgart mit. Die Stuttgart-21-Sprecher Udo Andriof und Wolfgang Dietrich erklärten, der mittlere Schlossgarten werde für die Einrichtung des Grundwassermanagements freigeräumt.

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Dafür mussten rund 25 Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 25 Zentimeter gerodet werden. Auf der Fläche sollen eine Halle mit einer Grundfläche von 1000 Quadratmetern und Wasserbehälter aufgestellt werden. Insgesamt müssen dem Bahnprojekt voraussichtlich 282 Bäume weichen. Die Deutsche Bahn ist verpflichtet, nach Abschluss der Bauarbeiten 293 Bäume nachzupflanzen.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/mikö/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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