Streitkräfte:Vorsitzender des Bundeswehrverbands kritisiert Militärreform

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Ulrich Kirsch, hat sich "tief enttäuscht" über die bisherige Umsetzung der Militärreform geäußert. Insbesondere kritisierte er die fehlenden Mittel für den erforderlichen Personalabbau und das mangelnde Engagement der Bundesregierung.

Der Vorsitzende des Bundeswehrverbands, Ulrich Kirsch, hat sich "tief enttäuscht" über die bisherige Umsetzung der Militärreform geäußert. "Ich habe nicht den Eindruck, dass diese Bundesregierung die Reform als Gesamtaufgabe betrachtet. Es sieht eher so aus, dass alles dem Verteidigungsminister zugeschoben wird", sagte Kirsch der Süddeutschen Zeitung. Vor allem fehle Geld für den erforderlichen Personalabbau. "Da wird der Verteidigungsminister beim Finanzminister noch einmal Geld einklagen müssen", sagte der Oberst weiter.

Zum Hinweis auf die bisher ausgehandelten, recht üppigen Abfindungsregeln sagte Kirsch: "Es gibt nirgendwo einen goldenen Handschlag. Wer das behauptet, redet dummes Zeug." Kirsch kritisierte zudem mangelndes Engagement von Seiten der Bundeskanzlerin. Angela Merkel (CDU) "müsste die Streitkräfte als eine ihrer Baustellen sehen. Ich kann nicht erkennen, dass sie das tut", sagte Kirsch.

Die bis 2015 geplante Reform sieht unter anderem vor, dass die Bundeswehr von etwa 220.000 Soldaten auf etwa 185.000 Soldaten verkleinert wird. Zudem sollen in den kommenden Jahren bundesweit 31 Standorte geschlossen und viele weitere teils deutlich verkleinert werden.

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